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Amy (PSN/XBLA) - Der Spaß und Spiele Test

 

Survival Horror der schrecklichsten Art

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Amy ist die Story einer jungen Frau namens Lana, die ein kleines Mädchen aus einer mysteriösen Forschungseinrichtung befreit, nachdem eine schreckliche Suche ausgebrochen ist. Das Spiel ist aber auch ein abschreckendes Beispiel dafür, wie schlechtes Spieldesign jeden Anflug von Spaß zunichte machen kann und wie leicht die wahrlich Verzweifelten dazu gebracht werden können, $10 auszugeben.

Es erwartet Sie ein typisches Survival-Horror-Szenario mit schaurigen Gängen, stöhnenden Fieslingen und leicht brechenden Nahkampfwaffen. Das Neue daran ist die achtjährige Amy. Wenn man Amy auf ihre Funktionalität reduziert, ist sie als Begleiterin recht praktisch. Sie holt Gegenstände, kann psychische Zauber wirken und gut mit Schaltern umgehen. Leider ist die Kleine auch ein enormes Ärgernis.

Amy befolgt einfache Befehle wie „komm“ („come“), „bleib stehen“ („stay“) und „heb diese Spritzen auf“ („pick up those syringes“). Außerdem ist sie immun gegen die Seuche, von der Silver City heimgesucht wird, was sich im Laufe des Spiels als sehr praktisch erweist. Wenn Sie sich zu weit von Amy entfernen, wird Lana sehr rasch infiziert. Wenn die Heldin das kleine Mädchen vorübergehend zurücklassen muss (Kisten verschieben sich nun einmal nicht von alleine), kann Lana die Effekte der Seuche lindern, indem sie sich eine Nadel in den Hals rammt. Verschlechtert sich ihr Zustand, ihr Gang wird zum Hinken, ihr Gesichtsfeld erhält einen rötlichen Rand und sie hört seltsames Wispern. Im Endstadium der Infektion kann Lana an den Bösewichten vorbeigehen, ohne von ihnen attackiert zu werden – ein großer Vorteil, wenn man bedenkt, wie schlecht sie darin ist, am Leben zu bleiben. Da der Spieler aber keine Möglichkeit hat, ihren Zustand genau zu eruieren, ist die Gefahr sehr groß, dass sie irgendwann einfach hinfällt und stirbt.

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Wenn das passiert - und es wird passieren – müssen Sie beim letzten Checkpoint nochmals beginnen. Das bedeutet für gewöhnlich, dass 10 oder mehr Minuten der Vorbereitung dahin sind und wiederholt werden müssen. Das Spiel ist von vorneherein nicht sonderlich spannend, aber der letzte Rest an Spannung geht verloren, wenn man dieselben niedrigen Tätigkeiten immer wieder verrichten muss, um festzustellen, wo ein Plan schiefgegangen ist. (So kann es etwa passieren, dass man mit dem Aufzug hochfährt, nur um zwanzig Minuten später festzustellen, dass man den Aufzug im Untergeschoss braucht, um aus einem Raum entkommen zu können. Dummerweise kann der Aufzug nur mit Hilfe von Knöpfen in der Fahrgastzelle bewegt werden.)

Das wird in späteren Levels noch schlimmer, denn da bedeutet es schon das Ende, wenn man von einem Feind auch nur entdeckt wird. Hier ist eine Beispielsequenz: Schieben Sie eine Kiste. Schlagen Sie einen Feind von hinten nieder, wobei die Waffe zerbricht. Lassen Sie Amy zurück. Warten Sie 40 Sekunden, bis sie infiziert genug sind, um gefahrlos an einigen Feinden vorbeigehen zu können. Schieben Sie zwei weitere Kisten zur Seite. Holen Sie Amy. Gehen Sie an den Infizierten vorbei. Schieben Sie Amy in eine Betonröhre. Warten Sie 40 Sekunden, bis Sie infiziert genug sind. Schieben Sie ein Auto. Sehen Sie hilflos mit an, wie Amy einen kleinen Ausflug macht und über zerbrochenes Glas geht, wodurch sie ganz Silver City auf ihre Gegenwart aufmerksam macht. Neustart. Selbst wenn Amy sich nicht wie eine Idiotin verhält, verkommt das Spiel zu einer mühsamen Abfolge von Versuch-und-Misserfolg-Sequenzen, wobei man wenig Rückmeldung erhält, was genau schiefgelaufen ist.

Da es sich „nur“ um einen herunterladbaren Titel handelt, erwartete ich nicht, dass Amy mit den Topspielen des Survival-Horror-Genres mithalten kann. Ich erwartete mir jedoch ein Spiel, das spielbar ist und ein gewisses Maß an Unterhaltung bietet. Zweifeln Sie nicht daran: Ob Sie Amy via Download, Einzelhandelskopie, direkter Gehirnwellenübertragung oder Netzhautimplantat erhalten, das Spiel ist furchtbar und sollte unbedingt gemieden werden.

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PRO: Das kleine Mädchen ist recht lieb.

CONTRA: Alles andere. Charaktere bleiben an den Wänden und am Boden kleben, Amy rennt irgendwo herum, Speicherpunkte nur am Kapitelende…

Abschließende Bewertung

Spiel: 1,5

Spaßfaktor: 1,5

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