Let’s Go Eat The Factory
(Fire)
Klappernde Gitarrenakkorde schreiten über lärmende Pianos, während Robert Pollard mit seiner stählernsten Stimme erklärt: „I challenge you to rock.” Nehmen Sie diese Herausforderung an und Sie werden belohnt: Guided By Voices’ Rückkehr ins Gefecht, acht Jahre nach ihrem „letzten“ Album und 15 Jahre nach dem Auseinanderbrechen des klassischen Lineups, ist spannend und unterhaltsam, ein kaleidoskopischer Ausbruch von Ideen und Leidenschaft und Absurdität. Songs purzeln ineinander, wobei viele nur ein oder zwei Minuten dauern, aber alle fesselnd und eigenständig sind. Pollard hat ein Talent für zuckersüße Melodien („Doughnut for a Snowman“, „Chocolate Boy“) sowie prägnante („They say you need to hurt/ to go rolling home”) und verrückte Texte („Was mortified/ unfortified/ fixed my eyes on beautiful pies”), aber er überstrapaziert weder das eine noch das andere, während er stilistisch zwischen spitzem Garagenrock, dezenter Romantik und Beatles-Spin-offs hin und her wechselt, als würde er auf heißen Kohlen tanzen. Fügt man noch die surrealen Kollagen von Tobin Sprout hinzu, müsste das Album ein wirres Durcheinander sein. Doch die Schnelligkeit der Band sorgt dafür, dass das Ganze eine straffe Einheit ergibt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen