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Star Wars: The Old Republic MMO-Logbuch, Teil 4: Rache der Sith

 

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Bei epischen Kämpfen zwischen fiktiven Mächten halte ich üblicherweise zu den Guten. Wäre ich ein Transformer, wäre ich ein Autobot. Ich würde eher G.I. Joe unterstützen als Cobra. Ich halte es eher mit Pflanzen als mit Zombies.

Immer und immer wieder merke ich, dass meine helle Seite über meine dunkle siegt, denn die heroischen Impulse, die ich wohl nie in die Tat umsetzen werde, unterdrücken die bösen Intentionen, die von vorneherein nicht sonderlich stark ausgeprägt sind.

Deshalb muss der Umstand, dass ich die Sith-Seite von Star Wars: The Old Republic so anziehend finde, wohl bedeuten, dass etwas mit mir - oder aber mit dem Spiel - nicht stimmt.

Letzte Woche gelobte ich, mich intensiv zu bemühen, einen Charakter so weit als irgend möglich aufzuleveln und dabei möglichst viel von Star Wars: The Old Republic zu erleben, ehe ich nach Abschluss der vierwöchigen Testphase meine Kritik schreibe. Ich übersprang filmische Zwischensequenzen, drückte die Leertaste, um die Dialoge abzukürzen und nahm den zielführendsten Weg, um Level 50 zu erreichen.

Dann beging ich den Fehler, einen weiteren Bounty Hunter (Kopfgeldjäger) ins Feld zu schicken. Nun bin ich ein Level 21 Powertech, pirsche durch die Seitengassen von Nar Shaddaa und kann mir nicht vorstellen, bald damit aufzuhören.

Die Kopfgeldjäger-Story ist so reichhaltig und fesselnd, dass ich es einfach nicht über mich bringe, die Zwischensequenzen zu überspringen. Der Charakter, den ich spiele, ist ein aufstrebendes Mitglied der Kopfgeldjägergemeinde und träumt davon The Great Hunt (Die Große Jagd) zu gewinnen, einen alljährlich stattfindenden Wettbewerb, der dem Sieger unglaublichen Ruhm und Reichtum und den Verlierern den Tod beschert. Schon früh machte er sich einen Todfeind, gewann die Zuneigung einer wunderbaren Cyborg-Hackerin und er sit auf dem Weg, zur Legende zu kommen.

Von der Story her ist der Kopfgeldjäger der flexibelste Charakter des Sith-Imperiums, da er weder den dunklen Lords der Macht noch der imperialen Regierung sonderlich nahesteht. Er kann so finster und hinterhältig oder so gut und aufrichtig sein, wie es dem Spieler gefällt. Sein Gegenpart auf Seiten der Republik ist der Schmuggler. Die beiden Typen verkehren allerdings nicht in denselben Kreisen – und diese Kreise machen in der Galaxie den großen Unterschied.

Die Sith-Seite nach oben!

Mittlerweile habe ich alle acht Charakterklassen des Spiels ausprobiert und muss konstatieren, dass der Unterschied zwischen den republikanischen und den imperialen Charakteren so groß ist wie jener zwischen Tag und Nacht. Das Sith Imperium ist zwielichtig, korrupt und zerstörerisch. Hinter jeder Ecke lauern neue Intrigen. Wenn man meint, endlich zu verstehen, wie der Hase läuft, gibt es eine neue Wendung, die dafür sorgt, dass man ständig auf der Hut bleiben muss.

Selbst wenn man wie ich mit meinem neuen Kopfgeldjäger einem strikt guten, hellen Pfad folgt, muss man Akte der Verzweiflung und de Verderbtheit mitansehen, bei denen den Söhnen und Töchtern der Republik übel würde.

Man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass den Leuten von BioWare die Erschaffung der imperialen Seite größeres Vergnügen bereitete als die Erschaffung der republikanischen Seite. Das wird in allen Dialogen und Handlungssträngen von Kopfgeldjäger, Sith Krieger Sith Inquisitor und imperialem Agenten deutlich. Verrat, Grausamkeit, Feigheit und Hinterhältigkeit werden mit einem gewissen teuflischen Grinsen dargestellt.

Im Gegensatz dazu wirkt der Plot der republikanischen Seite, als hätte ihn George Lucas geschrieben. Und zwar vor kurzem.

Da macht auf einmal die imperiale Dominanz bei Player-versus-Player Sinn; diese Spieler haben einfach viel mehr Spaß.

Und was ist mit der hellen Seite?

Das soll nicht heißen, dass die helle, die republikanische Seite nicht wert wäre, gespielt zu werden. Dort finden sich viele tolle und warmherzige Leute, die immer bereit sind, einem zu helfen, egal ob mit Lichtschwert oder Blaster.

Ich möchte nur darauf hinweisen, dass zwischen den beiden Fraktionen ein riesiger Unterschied besteht. Es ist nicht falsch, dem heroischen Ideal nachzustreben. Das ist leicht und unkompliziert und ideal für alle, die zum ersten Mal ein MMO spielen und durch die Kombination von BioWare und Star Wars auf das Genre aufmerksam wurden.

Was ich sagen möchte: Wenn Sie genug davon haben, den Helden zu spielen, sollten Sie auch einmal die dunkle Seite ausprobieren.

Was nun?

Dies ist das Ende des vierte und letzten Star Wars: The Old Republic Logbuch-Eintrags. Nun heißt es, aus meinen Erfahrungen mit dem Spiel eine halbwegs zusammenhängende Kritik zu basteln. Danach kann ich mich endlich nur zu meinem Vergnügen in The Old Republic herumtreiben.

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