Chris Isaak
Beyond the Sun
(Wicked Game/Rhino)
Fast jeder Musiker bringt irgendwann ein Album heraus, das „er immer schon machen wollte“, und dies ist Chris Isaaks: ein 19 (in der Extended Version sogar 28) Songs umfassendes Ungeheuer von (größtenteils) Coversongs von Sun Records Hits, die er so originalgetreu interpretiert, dass man meinen könnte, sie hätten 50 Jahre lang in einem Archiv in Memphis ihrer Wiederentdeckung geharrt. Auf diesem Album (das auch einen neuen Song von Isaak – „Live It Up“ – enthält, ein kleines Rockabilly-Juwel) gibt es kaum Abweichungen von den Originalversionen. Im Gegenteil: Auf „Can't Help Falling in Love” und „Oh, Pretty Woman“ ahmt er Elvis Presley beziehungsweise Roy Orbison gekonnt nach, während seine Band perfekte Rekonstruktionen der Melodien abliefert. Man kann fast hören, wie Isaaks blaue Wildlederschuhe dazu den Takt klopfen. Das Ganze ist durchaus gelungen – es ist sicher keine Plage, sich tiefempfundene Versionen von „Ring of Fire“ und „I Walk The Line“ anzuhören, die mit unheimlich echt klingendem Johnny-Cash-artigem Bariton dargeboten werden -, aber was wäre wohl herausgekommen, hätte Isaak die von ihm so geliebten Songs mit der unterschwelligen Bedrohung gewürzt, die Wicked Game so faszinierend machte?
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