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The Darkness 2 - Der Spaß und Spiele Test

 

Ein liebeskranker Killer verliert seine Seele

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The Darkness war ein ziemlich solider First-Person-Shooter und ein gutes Beispiel für eine gut umgesetzte Lizenz. Das Spiel wurde von Starbreeze Studios entwickelt und wartete mit einigen kühnen Gameplay-Entscheidungen auf, die nicht immer nach Wusch aufgingen, aber für ein ordentliches Spiel sorgten, das durchaus eine Fortsetzung verdient hat.

Die Story von The Darkness II ist zwei Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers angesiedelt: Jackie Estacado wurde mittlerweile zum De-facto-Boss des organisierten Verbrechens von New York und er verbringt einen großen Teil seiner Zeit damit, The Darkness unter Kontrolle zu halten. Doch ein neuer Feind hat es auf Jackie abgesehen und möchte seine Gabe als Massenvernichtungswaffe einsetzen. Um sich und seine Familie zu schützen, muss Jackie einmal mehr The Darkness entfesseln und eine spur der Zerstörung und des Todes quer durch die Stadt ziehen.

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Dies ist ein Fall einer sehr durchschnittlichen Geschichte, die sehr gut umgesetzt wurde. Der oberflächliche Handlungsstrang, in dem Jackie gegen diesen neuen Feind kämpft, gibt seine Geheimnisse sehr rasch preis und verkommt bald zu einer Aneinanderreihung blutiger Kämpfe. Daneben entwickelt sich langsam ein zweiter Handlungsstrang, der Jackies Ziele im letzten Akt auf dramatische Weise verändert und schließlich zu einem doch vorhersehbaren Ende führt.

Wäre dies alles, was für The Darkness II spricht, hätten wir es mit einem ziemlich dürftigen Spiel zu tun. Aber zum Glück ist die Präsentation mehr als nur in der Lage, das Interesse aufrechtzuerhalten. Das Tempo ist sehr bewusst gewählt und sorgt dafür, dass der Spieler ständig gespannt bleibt. Während sich manche Entwickler damit begnügen, mitten in einem Level ein oder zwei Explosionen als Überraschung einzubauen, schreckt Digital Extremes nicht davor zurück, den Ton völlig zu ändern, um dann den Spieler direkt in den nächsten Kampf zu schleudern. Kleine Touches hier und da belohnen aufmerksame Spieler und lassen erkennen, dass es größere Ambitionen gibt, als ein lizenziertes Standardspiel zu fabrizieren.

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Der wohlüberlegte und gekonnte Einsatz von Cel-Shading sorgt dafür, dass ein ähnliches Feeling wie bei den Comicbüchern aufkommt, auf denen diese Spiele basieren, und macht es sehr leicht, sich in das Geschehen hineinziehen zu lassen. Dieser Effekt wirkt wahre Wunder, denn es ist nicht leicht, ein Spiel, bei dem es darum geht im Dunkeln zu bleiben, lebendig und abwechslungsreich zu gestalten. Außerdem trägt er maßgeblich dazu bei, dass man alles leicht unterscheiden kann. Das Spiel klingt auch sehr gut. Im Kampf sind die Schusswaffen laut, die Schreie lassen das Blut gefrieren und Mike Patton als Stimme von The Darkness wirkt überlebensgroß. Übrigens sind die Sprecher allesamt erstklassig. Der Plot ist zwar nicht sonderlich originell, aber die Dialoge sind sehr gut und wirken durch die hervorragenden Leistungen der Sprecher noch besser.

Die Einzelspielerkampagne ist relativ kurz – sie dauert nur etwa fünf bis sechs Stunden -, aber dafür von Anfang bis Ende sehr unterhaltsam, wobei das Hauptaugenmerk auf einfallsreiches Töten von Menschen gerichtet wird. Von Anfang an wirkt das Steuern von Jackie mit seinen Tentakeln wie ein Powertrip. Der rechte Tentakel schlägt entweder horizontal oder vertikal zu, während Jackie mit dem linken Objekte oder Gegner packen und durch die Luft schleudern kann. In Verbindung mit den Schusswaffen in seinen Händen ist er so auf jede Entfernung absolut tödlich. Wenn Jackie Feinde tötet und deren Herzen isst, erhält er dunkle Essenz (dark essence), die in neue und verbesserte Fähigkeiten investiert werden kann. Je brutaler die Kills, desto mehr Essenz erhält man dafür.

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Diese Fähigkeiten machen Spaß und sind auch nützlich. Aus dem Zupacken können Exekutionen werden, für die es als Belohnung Gesundheit, Munition oder sogar einen Schild aus purer dunkler Essenz gibt (und auch einige Animationen, bei denen es einem den Magen umdrehen kann). Das sogenannte Gun Channeling verleiht Ihren Schusswaffen für einige Sekunden größere Schadenswirkung, unendlich viel Munition und Schnellfeuerfähigkeit und kann schließlich sogar das Zielen für Sie übernehmen. Der Schlagtentakel kann Feinde wegschleudern oder Klingen ausfahren, um wesentlich größeren Schaden anzurichten.

Beim Upgraden sind die Fähigkeiten auf einem Rad angeordnet, wobei jedes Viertel über einen eigenen Skill Tree verfügt, der sich auf verschiedene Kräfte auswirkt. Ein stetiger Zufluss von dunkler Essenz stellt sicher, dass Sie immer irgendetwas verbessern können, aber die Kürze des Spiels macht es zu einer großen Herausforderung, mehr als zwei dieser Skill Trees bis zu einer Stufe freizuschalten, auf der wertvollere Fähigkeiten zur Verfügung gestellt werden, was für einen gewissen Wiederspielwert sorgt, da es interessant ist, verschiedene Kombinationen von Kräften auszuprobieren und zu versuchen, im „New Game +“ Modus Jackies volles Potenzial auszuschöpfen.

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Die Einzelspielerkampagne wird auch durch den Multiplayer „Vendetta“ Modus ergänzt. Er ist für bis zu vier Spieler konzipiert (Sie können aber auch alleine spielen), wobei jeder Spieler einen von Jackies vier übernatürlichen Vollstreckern steuert. Jeder dieser vier Charaktere kann eine von Jackies Darkness Kräften einsetzen und verfügt daneben über unterstützende Fähigkeiten, die zur Stärke des Teams beitragen. Wie Jackie sammeln sie durch Kills dunkle Essenz, mit der sie ihre Fähigkeiten verbessern können. Während es aber großen Spaß macht, in die Rolle von Jackie zu schlüpfen, haben diese Genossen eher geringen Unterhaltungswert. Da ihnen jeweils nur eine Kraft zur Verfügung steht, fehlt die Abwechslung in den Kämpfen.

Die Vendetta-Kampagne ist ungefähr zwei Stunden lang und auf jeden Fall wert, gespielt zu werden, da sie Missionen bietet, die zur gleichen Zeit spielen wie die Abenteuer von Jackie. Sie sind aber nicht so gut, dass man nicht auch auf sie verzichten könnte. Größere Herausforderungen finden sich in den „The Hit List“ Missionen, arena-artigen Bosskämpfen, in denen Ihre Chancen bei weitem nicht so gut stehen. Sie sind wirklich schwer, und zwar so schwer, dass man unbedingt einige Mitspieler haben sollte, die einem den Gegner ein wenig vom Leibe halten (oder einfach Jackie).

The Darkness II macht viel mehr richtig als falsch. Die Einzelspielerkampagne schafft es, immer wieder echte Emotionen aufkommen zu lassen, was Spiele ohne Köpfe abreißende Tentakel nur selten zuwege bringen. Und obwohl der kooperative Multiplayer mit Namen Vendetta im Vergleich dazu glanz- und lustlos wirkt, ist er ebenfalls nicht schlecht und hilft dabei, das etwas zu kurze, aber ansonsten tolle Spiel aufzupolstern.

PRO: Tolle Dialoge; interessante Charaktere; Exekutionen mit den Tentakeln machen großen Spaß; die Kämpfe sind gut gestaltet; Cel-Shading sorgt für Comicbuch-Atmosphäre.

CONTRA: Zu geringe Auswahl an Schusswaffen, weshalb Feuergefechte gegen Ende wie Wiederholungen wirken; gelegentliche Glitches stören den Audio-Genuss; Spiel endet mit einem frustrierenden Cliffhanger; Spiel ist zu kurz.

Abschließende Bewertung

Spiel: 7,5

Spaßfaktor: 8,0

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