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Gonjasufi: MU.ZZ.LE (Albumkritik)

 

gonjasufi01 Gonjasufi

MU.ZZ.LE

(Warp)

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Gonjasufis Gehirn tickt wie eine Bombe: Es sorgt dafür, dass er wütend auf sich selbst ist, auf sein „Leben voller Sünde“; wütend auf die Gierigen und alle die für Unfrieden sorgen, um leichter herrschen zu können; dass er Angst vor Gott und Respekt vor dem Schicksal hat. Es ist nicht leicht, dies auf MU.ZZ.LE aufzuschnappen, denn fast jedes Wort, das er von sich gibt, ist entweder stark verzerrt oder unter prismatischen Dub-Hop Beats begraben. Im Gegensatz zu seinem Debütalbum A Sufi and a Killer aus dem Jahre 2010, einer ausufernden Zusammenarbeit mit dem Produzenten Gaslamp Killer aus LA, ist MU.ZZ.LE Gonjasufis ureigenstes Werk, was in seiner unerbittlichen Dichte zum Ausdruck kommt. Die 10 Songs dauern zusammengenommen kaum 25 Minuten, wobei jeder einzelne auf seine Essenz reduziert wurde. Die Atmosphäre ist durchwegs zähflüssig, lethargisch, aber mit elektronischen Interferenzen aufgeladen; unter dem Surren und knistern lassen sich Bruchstücke überraschend sanfter Melodien ausmachen, romantische Pianoklänge, das quietschende Lachen eines Kindes. Aber es ist Gonjasufis Stimme, die hypnotisiert: sie wechselt von honigsüßem Schmachtgesang zu bleischwerem Knurren und bietet allen, die das Leben beunruhigend finden, Beistand und eine Pause zum Nachdenken und Durchatmen.

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