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Resident Evil: Revelations - Der Spaß und Spiele Test

 

Resident Evil wird eingeschrumpft, aber die Transformation bekommt dem Spiel gut.

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Resident Evil: Gaiden wurde 2002 für den Game Boy Color veröffentlicht. Darin kämpften Charaktere aus der Serie auf einem Kreuzfahrtschiff gegen Zombies und suchten nach dem Ursprung der Bedrohung durch ein neuartiges Virus. Das Spiel war furchtbar. Angesichts des Umstandes, dass Resident Evil: Revelations an einem nahezu identischen Schauplatz spielt und ebenfalls für ein Handheld-Gerät entwickelt wurde, ist eine gewisse Skepsis mehr als nur verständlich. Ich möchte ihnen jedoch ausdrücklich versichern, dass Resident Evil: Revelations eines der bisher besten Spiele der Serie ist. Das Spiel erfreut mit Verbesserungen des zuverlässligen Gameplay, beeindruckender Grafik und einer Story, die die letzten beiden Titel der Hauptserie vor Neid erblassen lässt. Revelations wird sowohl eingefleischte Fans der Reihe als auch Besitzer einer 3DS, die nach dem nächsten wegweisenden Titel für das Gerät suchen, zufriedenstellen.

Die Story ist zwischen den Ereignissen von Resident Evil 4 und Resident Evil 5 angesiedelt. Jill, Chris und ihre neuen Partner versuchen, die Wahrheit über die Zerstörung einer Stadt namens Terragrigia herauszufinden, und werden dabei mit einem brandneuen Virus konfrontiert. Wir erfahren außerdem mehr über die BSAA (Bioterrorism Security Assessment Alliance), jene bis dato weitgehend rätselhafte Organisation, für die Chris und Sheva in Resident Evil 5 arbeiten. Die Informationen über diese Organisation sowie über die FBC (Federal Biohazard Commission) und die dahitnerstehenden Personen verleihen der nachlssenden Story der Serie neues Gewicht. Die Erzählung wird in leicht verdaulichen, TV-Episoden-haften Happen serviert, komplett mit hilfreichen Zusammenfassungen zwischen den Kapiteln. Diese Struktur erlaubt Revelations, faszinierende Rückblenden, parallele Handlungsstränge sowie einige unerwartete Wendungen einzubauen.

Die episodenhafte Struktur ist aber nicht nur für das Erzählen gut geeignet, sondern sorgt auch für ein optimales Tempo. Es wechseln Abschnitte, in denen Sie als Jill das Kreuzfahrtschiff methodisch erkunden, mit actionlastigen Rückblenden sowie anderen Unternehmungen, für die Sie in die Rollen anderer Charaktere schlüpfen. Die meiste Zeit sind Sie jedoch mit Jills schrecklicher Mission auf dem Schiff beschäftigt, was eine willkommene Rückkehr zu den Survival-Horror-Wurzeln der Serie darstellt. Im Gegensatz zu RE 4 und RE 5 ist Munition Mangelware, wodurch das Auffinden einer weiteren Patrone zu einem Erfolgserlebnis wird. Findige Überlebenskünstler können den raffinierten Genesis-Scanner nützen, um die Umgebung nach verborgenen Gegenständen abzusuchen, was einem das erregende Gefühl gibt, ein Plünderer zu sein, der es lebend vom Schiff schaffen muss. Während ich damit zufrieden gewesen wäre, Jills Tortur durchzuspielen, hat Revelations die Angewohnheit, ihre Mission bei einem Cliffhanger zu unterbrechen und einen flugs in eine andere Rolle schlüpfen zu lassen. Ob Sie als Chris auf einem verschneiten Bergpass unterwegs sind oder den Terragrigia-Vorfall als FBS-Mitglied nachvollziehen, diese temporeicheren Abschnitte sind mehr auf Action als auf Überleben ausgerichtet. Horden von Jägern, infizierten Wölfen und anderen Monstern abzuknallen, macht so viel Spaß wie eh und je.

Resident Evil-Fans hatten schon Gelegenheit, das befriedigende Gunplay der Serie auf der 3DS zu erleben, und zwar mit Mercenaries 3D, aber Revelations bietet in dieser Hinsicht etliche Verbesserungen, während das Zielen in der Ego-Perspektive beibehalten wurde. Die abgehackten Animationen der Feinde aus Mercenaries sind verschwunden und wurden durch sehr passende und gruselige Feindesbewegungen ersetzt. Das D-Pad wird benutzt, um zwischen allen Ausrüstungsgegenständen hin und her zu wechseln, eine einfache, aber sehr nützliche Funktion, wenn man von einer Horde Zombies ins Eck gedrängt wird. Mein liebstes neues Element ist die Möglichkeit des Ausweichens. Eine flinke und gut getimte Steuerbewegung mit dem Circle Pad sorgt dafür, dass Sie einem feindlichen Angriff ausweichen. Monster durch geschickte Körperbewegungen zu täuschen und so an ihnen vorbeizukommen ist in einem Spiel, in dem man seine Kämpfe klug wählen muss, wichtig, spannend und unterhaltsam. Revelations bietet auch umfangreiche Waffenveränderungen und –verbesserungen im Stile von Call of Duty. Möchten Sie eine Schrotflinte mit mehr Power, größerer Streuung und einem riesigen Ladestreifen? Kein Problem. Wenn man bedenkt, wie rar und wertvoll Munition sein kann, ist die Möglichkeit, die Waffen seinem persönlichen Spielstil anzupassen, ein wahr gewordener Traum für alle Survival-Horror-Fans. Waffen können sowohl im Einzelspieler- als auch im Co-op-Modus individuell verändert werden. Der kooperative Raid Modus gestattet zwar nicht, die gesamte Kampagne mit einem Kameraden durchzuspielen, aber Sie werden großen Spaß daran haben, durch das Spielen vieler kleiner Missionen Waffen und Upgrades zu verdienen.

Revelations kann getrost als ein Retter der 3DS bezeichnet werden, aber das Spiel ist nicht ganz ohne Fehler. Die BSAA-Agenten Quint und Keith (Codenamen Depp und Schleifer) sind mit Sicherheit die bisher schlechtesten Charaktere der Serie. Ihre grellen Stimmen gehen einem auf die Nerven, Quint ist ein stereotyper Computer-Geek und Keith sagt ständig, dass irgendetwas „blows“, weshalb man bald einmal das Bedürfnis verspürt, die Trommelfelle mit dem Stylus zu durchbohren. Viele ihrer Witze versanden aufgrund der nicht sonderlich stimmigen Übersetzung. Etliche Dialogzeilen, Upgrade-Beschreibungen und die Story erweiternde Dateien sind nicht wirklich verständlich. Außerdem lässt die Abwechslung bei den Feinden im Vergleich zu den vorangegangen Titeln zu wünschen übrig. Dank der insgesamt beeindruckenden Qualität des Spiels sieht man über diese Mängel aber gerne hinweg.

Resident Evil: Revelations ist genau das, was die Fans der Serie und gelangweilte 3DS-Besitzer gebraucht haben. Die Story ist interessant und – besonderer Bonus! – diesmal auch schlüssig, das Gameplay ist perfekt auf die 3DS zugeschnitten und es ist eines der schönsten Handheld-Spiele, die ich bisher gesehen habe, vor allem mit maximalem 3D-Effekt. Die Story verfügt über den Umfang und den Tiefgang der Titel der Hauptserie, dazu kommt noch eine lohnende Co-op-Erfahrung. Ein idealer Zeitvertreib bis zum Erscheinen von Resident Evil 6.

PRO: Bietet eigentlich alles, was Resident Evil unterhaltsam und spannend macht; ideal auf das Handheld-Spiel abgestimmt; viele Zusatzinhalte erhältlich; gelungener Wechsel zwischen Survival Horror und Action; hoher Wiederspielwert.

CONTRA: Neue Charaktere können ganz schön auf die Nerven gehen; zu wenig abwechslungsreiche Feinde; gegen Ende des Spiels sehr viel Backtracking.

Abschließende Bewertung

Spiel: 8,0

Spaßfaktor: 8,5

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