Okay, das ist ein wenig überdramatisch, aber „die Städte für Diebe ein wenig leichter zugänglich machen“ verfügt nicht über den Flair, der einem Dovakhiin zusteht. Ich werde zwar in diesem zweiten Skyrim-Mod-Überblick keine Berge verschieben, aber ich werde einiges an den Städten verändern. Diese zweite Gruppe von Mods dient nicht dazu, Bugs und ähnliche Mängel zu beseitigen oder Neues zur Welt hinzuzufügen, sondern sie sind sehr gut dazu geeignet, auf dem Vorhandenen aufzubauen, um die Welt noch schöner und dem eigenen Geschmack angemessener zu gestalten. Ich rate davon ab, alle hier aufgeführten Mods zugleich zu benützen, da es unweigerlich zu bedeuteten Inkompatibilitäten kommen wird, wenn Sie damit beginnen, große städtische Gebiete zu verschieben, aber es handelt sich um einen nützlichen und allumfassenden Guide, der Ihnen dabei helfen soll, das existierende Spiel zu verbessern. Wenn das Gras auf der anderen Seite des Zauns nicht grüner ist, wird es das bald sein.
Das erste, was wir verändern werden, ist das Licht, die Beleuchtung im Spiel. Die berühmteste Möglichkeit, das Licht zu verändern, ist mit Sicherheit die ENB-Serie, aber die damit mögliche, Shader-reiche Optimierung hat einen hohen Preis, denn die Framerate sinkt bei Verwendung dieser Mod stark ab. Eine viel stabilere Lösung ist die Realistic Lighting Mod. Ein Vorbehalt: sie ist nicht unbedingt realistischer, aber sie beinhaltet ein Plug-in, das Ihnen ermöglicht, das Grundschema so zu verändern, wie es Ihnen gefällt. Ich denke, das ist eine große Verbesserung, denn Sie können Skyrim dann in einer Form genießen, die Ihrem Geschmack entspricht und nicht dem irgendeines Entwicklers. Aber im Workshop findet sich auch eine wunderbare Farbmod namens Realistic Colors and Nights, die die Welt in liebliches Licht taucht, falls Ihnen die Einstellungen von Realistic Lighting nicht zusagen. Ich finde, man kann mit beiden Mods gute Ergebnisse erzielen.
Wenn Sie sich in der von neuem Licht bestrahlten Welt umsehen, werden Sie rasch das Bedürfnis verspüren, auch am Rest Veränderungen vorzunehmen, etwa an diesen verschneiten Berggipfeln, die nun ein wenig hübscher über der umgebenden Landschaft thronen. Das Ganze kann schnell in echte Arbeit und radikale Umgestaltungen ausarten. Sie können jedoch einiges tun, um die Weiden hübscher aussehen zu lassen: Realistic Water Textures and Terrain verbessert die Qualität der Hintergründe gehörig, wobei vor allem dem Wasser von Skyrim große Aufmerksamkeit gewidmet wird: Flüsse und Bäche, Wasserfälle und sogar Regentropfen und Schaum werden umgestaltet und wirken dann organischer und „flüssiger“. Da ich gerne Wasserstraßen folge, macht diese Mod meine Wanderungen durch Skyrim um einiges anmutiger.
Was man auch von Skyrim Flora Overhaul sagen kann. Tut mir Leid, Vurt’s Skyrim Flora Overhaul. Der Schöpfer dieser Mod ist ein alter Hase, was das Umgestalten der Vegetation von Bethesda-Spielen angeht, denn er hat auch schon eine ähnliche Mod für New Vegas herausgebracht. Vurt’s Flora erfreut den Nutzer mit einer wesentlich größeren Vielfalt an Bäumen, Sträuchern, Pflanzen und Bodenvegetation. Ich habe Skyrim mit dieser Mod und ohne sie gespielt und kann nur sagen, dass für mich die Rückkehr zu den alten Bäumen nicht mehr in Frage kommt: ohne die Mod wirken die Texturen der Welt irgendwie falsch. Außerdem verleiht sie dem Spiel eine Tiefe, die das Original flach erscheinen lässt.
Da nun die Flora auf Vordermann gebracht ist, muss auch die Fauna aufgepeppt werden, um nicht wie das arme Stiefgeschwisterchen zu wirken. Ich weiß nicht, wie es ihnen geht, aber mir gefällt das Fell von Skyrims Standard-Hochlandrindern überhaupt nicht. Es ist nicht annähernd so detailreich und vielfältig wie das, was Bellyache’s Animal and Creature Pack bietet. Der Modder hat sich viel Mühe gegeben, die Menagerie von Skyrim zu verschönern und den einen oder anderen optischen Makel auszubügeln und ganz nebenbei für mehr Abwechslung und Farbenreichtum zu sorgen. Wenn Sie mit dem Verhalten der Tiere zufrieden sind, ist dies die richtige Mod für Sie. Sind Sie jedoch der Ansicht, dass sich die Kreaturen auch natürlicher verhalten könnten, sollten Sie zu Skyrim Creatures Alive greifen, denn diese Mod bedient sich der Skins des Animal and Creature Pack und verbessert darüber hinaus die AI der Tiere und sorgt dafür, dass sie sich artgerechter verhalten – auch untereinander. Dadurch kommt es zu wesentlich mehr Kämpfen zwischen den verschiedenen Spezies, was dem Dovakhiin die Möglichkeit gibt, sich aus dem Staub zu machen, wenn er von mehreren Tieren unterschiedlicher Arten angegriffen wird.
Und einfach nur so können Sie sich einen wunderschönen Nachthimmel gönnen. Inside the Nebula ist eine jener visuellen Überarbeitungen, die sicher auch die Entwickler selbst gerne vorgenommen hätten, ein Nachthimmel, der von einem kontrastreichen Sternennebel dominiert wird.
Ich wollte Ihnen eigentlich die Open Cities Mod empfehlen, aber allem Anschein nach wurde sie gelöscht. Ich nehme an, sie wird wiederkommen, wenn die Bugs beseitigt sind. Inzwischen können Sie zu Detailed Cities greifen, einer Mod, die sich zum Ziel gesetzt hat, den ein wenig zu sauberen Look der von Bethesda gestalteten Stadtzentren zu eliminieren und dafür zu sorgen, dass die Ortschaften wirklich bewohnt aussehen. Bäume und Sträucher säumen die Straßen und Leute sitzen entspannt auf den Bänken. Das Skyrim von Detailed Cities wirkt, als würden die Ortschaften, flöhe die Bevölkerung vor den Drachen nach Tamriel, innerhalb einer Woche von Strauchwerk überwuchert. Vom selben Modder stammt auch Detailed Outskirts: Diese Mod fügt Gebüsch und Blattwerk in die Hintergründe ein. Beide Mods wurden so gestaltet, das sie mit Open Cities zusammen funktionieren, weshalb Sie diese Mod problemlos installieren können, wenn sie wieder verfügbar ist.
Dann wäre da noch Crowded Cities, eine Mod, die die Zahl der Bewohner erheblich erhöht. So wird die Bevölkerung von Solitude um 30 erhöht, wobei jeder neue Bewohner seinen eigenen Tagesablauf hat und nicht jeden Tag zu sehen ist. Wenn sie da sind, nehmen sie unterschiedliche Wege durch die Stadt. Sie fügen sich perfekt in das Leben von Skyrim ein, aber Sie können sich sicher denken, was passiert, wenn ein Glitch auftritt: zu viele Leute zur selben Zeit an einem Ort. Diese Mod sollten sie unbedingt testen, um herauszufinden, ob sie Ihnen zusagt. Ein Update wird sicher in naher Zukunft dazu führen, dass sich die neuen Bewohner nicht mehr zusammenrotten, sondern schön verteilen.
Es gibt noch eine weitere Mod, mit der sie dafür sorgen können, dass die Bevölkerung ein wenig interessanter wird: Dynamic Guards verwandelt die Wache schiebenden Dummköpfe in einen abwechslungsreicheren Haufen. Ursprünglich sorgte sie nur für mehr Abwechslung unter den Helmen, aber nun werden die Wachen regionenspezifisch gekleidet und sind auch sonst unterschiedlicher. Sie werden an die Saga und das Klima angepasst. Weitere Updates werden das Verhalten der Wachen modifizieren und auch einige mehr in der Wildnis auftauchen lassen.
Zu guter Letzt möchte ich Ihnen noch meine Lieblingsmod ans Herz legen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie die Welt so verändert wie die anderen hier vorgestellten Mods, aber mir gefällt sie. Das Ziel von Thievery Overhaul besteht darin, die Städte so umzugestalten, dass man sich als Dieb leichter und heimlicher bewegen kann. Zu diesem Zweck werden die Ortschaften mit zusätzlichen Leitern, Eingängen, Gewölben, Schatzkammern und mehr Beute versehen. Neue Pfeile ermöglichen Ihnen, Ihren Weg zu beleuchten und für Ablenkung zu sorgen. Leider gibt es noch keinen Pfeil mit Seil daran. Ich würde diese Mod nicht mit anderen die Städte verändernden Mods verwenden, da sie stark in den Code der Städte eingreift, aber falls Sie sich ganz der Diebeskarriere verschrieben haben, sollten Sie diese Mod als erste installieren.
Nächste Woche: Die lustigen Sachen.
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