Dr John
Locked Down
(Nonesuch)
Diese Kollaboration zwischen der Legende aus New Orleans und Dan Auerbach von den Black Keys ist eine geniale Sache, wobei der jüngere Garagen-Blues-Mann dem Blues des Einundsiebzigjährigen einen perfekten retro-modernen Rahmen gibt. Ähnlich wie bei den Werken der Black Keys sorgen auch hier modernste Produktionstechniken dafür, dass Sounds, die so alt sind wie die Erde, ganz frisch erscheinen. Aber niemand macht Musik wie diese: der Night Tripper lässt auf seinem Piano auf unnachahmliche Weise Swamp Blues, Voodoo Funk und Afrobeat erklingen. Der Gesang reicht von soullastigem Kreischen von „Can I get a witness?“ bis hin zu fast gesprochenen Erzählungen von Crackhäusern, aber das hier ist mehr als nur ein Rückblick mit neuer Technik. Die langsame und halbherzige Reaktion auf Hurrikan Kathrina wird mit offensichtlicher Wut im Bauch auf „Revolution“ thematisiert, in dem eine Landschaft voller obdachloser Kinder, vergewaltigter Frauen und „religiösen Wahns“ geschildert wird und dass zu dem Schluss kommt, dass „rebellion, revolution, is the final solution”. Die Melodien gehören mit zum Besten, was Dr John im letzten Jahrzehnt hervorgebracht hat. Highlights sind der funkige Titeltrack, der unwiderstehliche Groove von „Ice Age“ und der erlösende Soul von „God’s Sure Good“. Ein großartiges Album.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen