Treyarchs Black Ops II ist der erste Ausflug der Serie in die Zukunft, aber das Spiel wirft auch Fragen bezüglich der andauernden Beziehung zwischen Activision und Infinity Ward auf. Vor mehr als zwei Jahren wurden erste Informationen über den Rechtstreit bekannt. Eines der Details besagte, dass Call of Duty Titel, die zeitlich nach dem Vietnamkrieg angesiedelt sind, exklusiv Infinity Ward vorbehalten bleiben. Neu aufgetauchten Gerichtsdokumenten zufolge dürfte diese Klausel wirklich in Infinity Wards Memorandum of Understanding (MOU) enthalten ist.
Infinity Ward hatte also die Rechte an allen Call of Duty Spielen, die in „modern day (post-Vietnam), the near future, or distant future“ angesiedelt sind. Da Black Ops II zu einem guten Teil im Jahre 2025 spielt, ist mehr als offensichtlich, dass sich Treyarch trotzdem für das Zukunftssetting entschieden hat.
Da die Beziehungen zwischen Infinity Ward und Treyarch seit langer Zeit angespannt sind, deuten die Dokumente darauf hin, dass letzteres Studio ob dieser Beschränkungen frustriert war. Mehrere Dokumente lassen den Schluss zu, dass Treyarch wiederholt versuchte, Elemente einfließen zu lassen, die Black Ops „moderner wirken lassen“ würden oder sonst in einer Form Vorteil aus der Popularität des Modern Warfare Namens ziehen sollten. Eine Beschwerde bezieht sich auf die Verwendung von Schusswaffen in Black Ops, die erst in den 1980-ern oder 1990-ern entwickelt und eingesetzt wurden. Eine weitere dreht sich um eine Email eines Vertreters von Activision, in der „Modern Warfare Origins“ als ursprünglicher Titel für Black Ops angedacht wurde, womit das Spiel als Prequel zu Infinity Wars Serie platziert worden wäre.
Infinity Wards MOU hält ausdrücklich fest, dass der Entwickler die Rechte an allem hat, was mit dem Namen Modern Warfare zusammenhängt. Trotzdem behaupten die früheren Infinity Ward Chefs Jason West und Vince Zampella, dass ihnen Activision die Gold Master von Call of Duty: Modern Warfare: Reflex, dem von Treyarch entwickelten Wii-Port von Call of Duty 4, vor der Veröffentlichung nie vorlegte. In einer weiteren Beschwerde wird behauptet, dass Activision Infinity Ward über die Details der Entwicklung des free-to-play Call of Duty Online Titels, der nie zustande kam, im Dunkeln ließ.
Da der Prozess erst eröffnet wird, ist noch nicht absehbar, ob dank der in der Zukunft angesiedelten Handlung von Black Ops II weitere rechtliche Probleme auf Activision zukommen werden. Wenn West und Zampella mit ihrer Klage Erfolg haben, könnte das schwerwiegende Folgen haben. Eric Chad von Merchant & Gould, ein Anwalt, der sich auf geistiges Eigentum spezialisiert hat, meint: „[Pulling Black Ops II from the shelves] is likely a possible remedy. This does occasionally happen, but I think it is much more likely that the remedy would be some sort of damages payment, like a forced royalty." He continued, "It seems like Black Ops II is likely substantially complete. That might make it hard for the court to order them to change it. Much more likely would be either of the remedies you discussed above [Pulling the game or facing a damage payment]. Damages, in my opinion, are the most likely."
Viele Gerichtsdokumente weisen auf die „post-Vietnam“ Klausel hin, aber der derzeitige Stand der Verahndlungen ist nicht bekannt. Activision und Treyarch waren verständlicherweise zu keiner Stellungnahme bereit.
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