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Scissor Sisters: Magic Hour (Albumkritik)

 

scissor-sisters-01 Scissor Sisters

Magic Hour

(Polydor)

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Acht Jahre nachdem Scissor Sisters Pink Floyds „Comfortably Numb“ in einen unwahrscheinlichen Discohit verwandelten, verleihen die Produzenten Pharrell Williams und Calvin Harris - aber auch ein Rap von Azealia Banks auf „Shady Love“ – ihrem mittlerweile vierten Album einen Electro-Pop-Glanz, der ganz eindeutig auf die heutigen Top 40 abzielt. Die euphorische Tanznummer „Only the Horses“ ist bereits ein Hit, obwohl diese Identikit-Chartgrooves zulasten der Individualität der Sisters gehen. Auf dem eigenwilligen, oberflächlichen „Keep Your Shoes On“ und Ana Matronics „Let's Have a Kiki“ mit seinen Latin Percussions ist mehr von ihrer Persönlichkeit zu bemerken, aber die New Yorker scheinen sich bei Piano-Pop-Songs am wohlsten zu fühlen. Das Bee-Gees-artige „Inevitable“ und das trügerisch mitreißende „San Luis Obispo“ beschreiben den Hedonismus und seine einsame Kehrseite und erzählen „fancy restaurant, cocaine nights“ und der Einsamkeit nach der Disco. „Year of Living Dangerously“ vereint Jake Shears' Gedanken über Promiskuität und Monogamie mit erstklassigem Songwriting. Eine musikalische Umorientierung war vermutlich angesagt, aber der beste Moment auf diesem Album ist ein weiterer typischer Dancefloor-Kracher: „Baby Come Home“, ein spätnächtliches Eingeständnis von Unsicherheit, wartet mit ihrer eingängigsten Melodie seit „I Don’t Feel Like Dancing“ auf.

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