Handel und Kämpfe auf hoher See
Wollten Sie je Schiffskapitän des 16. Jahrhunderts sein und in der Karibik mit Zucker, Gewürzen und anderen feinen Dingen handeln? Ich auch nicht. Schließlich klingt das nicht gerade nach der unterhaltsamsten Videospielerfahrung, aber nachdem ich die Kontrolle über mein Handelsschiff übernommen, einige Häfen angelaufen und erste Profite gemacht hatte, war ich schnell eines besseren belehrt.
Port Royal 3: Pirates and Merchants gibt den Spielern die Kontrolle über ein eigenes Schiff, mit dem man entweder eine gesetzestreue Handelskampagne oder eine actionreiche Abenteuerkampagne bestreiten kann. Diese Kampagnen eröffnen völlig konträre Möglichkeiten, das Leben auf See zu erfahren. Als Händler handelt man mit Waren, knüpft Handelsbeziehungen und kommt durch kluge Einteilung der Ressourcen zu Profit. Der Abenteurer hingegen verdient sein Geld durch militärische Dominanz, die Eroberung von Städten und den Überfall auf Handelsschiffe.
Die Demoversion versetzt den Spieler an den Start der Handelskampagne, wobei diese mit einem ausführlichen Tutorial beginnt, in dem einem wichtige Grundlagen wie das Andocken im Hafen und die Analyse von Handelspreisen nähergebracht werden. Dies mag für alle, die noch nie eine Städtebau oder eine Handelssimulation gespielt hat, wie ein Schnarchfest erscheinen, aber sobald ich das System durchschaut hatte, verlor ich jedes Zeitgefühl und segelte von Hafen zu Hafen, wobei ich zumeist kubanischen Tabak kaufte und diesen in dem zukünftigen Florida weiterverkaufte.
Wenn man Geld verdienen will, muss man kaufen, wenn das Angebot groß ist, und verkaufen, wenn die Nachfrage am größten ist. Aber das ist noch nicht alles: Wenn Sie zum Beispiel in Tortuga Zucker kaufen und diesen an eine Stadt liefern, in der es keinen Zucker gibt, werden Sie in dieser Stadt beliebter. Wenn Sie genügend Geld verdient, sich eine positive Handelsreputation erarbeitet und einige Aufgaben erledigt haben, können Sie Liegenschaften erwerben. Das ermöglicht Ihnen in weiterer Folge, neue Einnahmequellen zu erschließen, zusätzliche Matrosen anzuheuern, eine Flotte zu bauen oder sogar eigene Güter herzustellen.
Einer der tollsten Aspekte von Port Royale 3 ist, dass man es spielen kann, wie man will. Nachdem ich mit legalem Handel eine schöne Stange Geld verdient hatte, entschloss ich mich, einen anderen Weg einzuschlagen – Piraterie. Im Abenteurer Modus können Sie zu Reichtum gelangen, indem Sie vorbeikommende Handelsschiffe und später auch Städte überfallen. Auf der nautischen Karte sehen Sie, wie sich die Handelsniederlassungen ausbreiten und Handelsschiffe von Ort zu Ort segeln. Jedes Schiff, das Sie auf der Karte entdecken, können Sie angreifen, wodurch Sie in den Kampf-Modus gelangen.
Im Kampf-Modus übernehmen Sie die vollständige Kontrolle über Ihr Schlachtschiff und müssen versuchen, den gegnerischen Konvoi zu besiegen. Ein großer Teil des Seegefechts besteht darin, Ihr Schiff nahe genug an die anderen Schiffe heranzubewegen, um sie mit Ihren Kanonen beschießen zu können. Kanonen-Sperrfeuer, explosive Fässer und Ketten können eingesetzt werden, um die gegnerischen Schiffe zu verlangsamen und Ihnen die Möglichkeit zu geben, nahe genug an sie heranzusegeln und sie zu entern. Wenn Sie Ihre Matrosen mit Säbeln und Feuerwaffen ausgerüstet haben, können sie die Crew des anderen Schiffes töten und die Ladung in Besitz nehmen. Yo ho!
Ich konnte bisher nur an der Oberfläche von Port Royale 3 kratzen, aber was ich gesehen habe, gefällt mir sehr gut. Port Royale 3: Pirates and Merchants ist via Steam verfügbar und erscheint am 4. September für PlayStation 3 und Xbox 360. Schiff ahoi!
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