Redd Kross
Researching the Blues
(Sweet Nothing/Cargo)
Anno 2012 scheint die Idee von Redd Kross – eine Gitarrenband mit einer hartnäckigen Zuneigung zu alten musikalischen Formen – extrem konservativ zu sein. Aber diese Bewohner von Los Angeles waren vor nicht allzu langer Zeit noch eine höchst post-modernistische Band, die ihre wissenden, von popkulturellen Anspielungen strotzenden Texte mit Musik unterlegte, die den Bubblegum-Pop ebenso zelebrierte wie die Punkszene von LA, der sie entstammt. Man könnte sie als die Original Hipster Heroes bezeichnen. Mitunter waren sie als Idee besser denn als Gruppe („Notes and Chords Mean Nothing to Me“ von ihrem Debütalbum aus dem Jahre 1982 klang wie eine treffende Beschreibung). Researching the Blues – von einer Band, von der man eher annehmen würde, dass sie sich die Partridge Family ansieht, als den Blues zu studieren – mag nicht zeitgemäß klingen, aber das siebente Redd Kross Album überzeugt mit krachenden Gitarren und Riffs, die stark genug sind, um den Zuhörer daran zu erinnern, warum man von der Gruppe einst erwartete, sie würde Starstatus erreichen. Für Powerpop-Fans ein Vergnügen von Anfang bis Ende.
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