Ich spiele Skyrim nach einer einfachen Regel: Nur Illusionsmagie. Keine direkte Gewaltanwendung, nur Täuschung – und das macht meine aktuelle Aufgabe ziemlich schwierig. Ehe ich der Imperial Guard beitreten kann, muss ich ein ganzes Fort von Banditen säubern. Ich habe endlich den hartnäckigsten von ihnen in den Tod gelockt, der ihm von einem vorüberkommenden Bogenschützen auf der Straße nach Solitude bereitet wurde. Aber leider sind noch immer viele am Leben.
< Teil 5
Zurück beim Fort stehe ich vor demselben alten Problem. Ich stürme in den Bergfried und benütze meinen Fury Zauber, um den Typen mit der Schlachtaxt dazu zu bringen, all seine Kameraden zu töten, aber dann renne ich gegen eine Wand. Er will mir nicht ins Freie folgen, weshalb ich mit einem sehr wütenden Mann konfrontiert bin, den ich nicht töten kann.
Es gibt noch einen weiteren Bereich im Bergfried/Wohnturm. Dort belege ich zwei Banditen mit Fury und springe dann über einen Tisch, um ihnen zu entkommen. Nachdem ich die Stufen hinuntergelaufen bin, kommt eine Frau mit Keule und Schild auf mich zu, weshalb ich auch sie mit Fury belege und mich in eine Zelle zurückziehe. Als sich die Kämpfer zusammenrotten, um gegen mich vorzugehen, erkennen sie, dass andere Zielpersonen viel näher bei ihnen stehen, auf die sie ebenfalls wütend sind, weshalb sie sofort gegeneinander kämpfen.
Die Frau vernichtet die beiden anderen und erschlägt sie, als wären sie Fliegen. Ich schleiche mich hinaus, während sie gerade den letzten mit einem Schlag auf den Kopf erledigt. Gleich darauf stehe ich wieder im Freien.
Es gibt zwar einen geheimen Tunnel, der die beiden Flügel des Forts verbindet, aber mein Problem bleibt dasselbe: Ein Bandit wird übrigbleiben. Ich brauche mehr Optionen. Ich muss in die Stadt zurück.
Die Stadt ist nicht weit, aber ich schaffe es trotzdem, mich zu verirren und einen unbekannten Nicht-Pfad über die Berge zu nehmen. Ich komme an einer kleinen Herde Ziegen vorbei und entschließe mich, sie zu Trainingszwecken mit Fury zu belegen. Alle Ziegen gehen auf mich los. Dann werde ich plötzlich von Gift getroffen und ich muss zu meinem Schrecken erkennen, dass sich zwei riesige Spinnen in den Bäumen verstecken. Ich belege weitere Ziegen mit Fury und stolpere dann einen steilen Abhang hinunter, um mich aus dem Staub zu machen.
Zurück in Solitude besuche ich die Winking Skeever Taverne, um herauszufinden, ob mir der Bartender Illusionszauber verkaufen kann – das ist in Skyrim weniger unwahrscheinlich, als man meinen würde. Leider hat er nichts für mich. Aber in der Ecke hockt ganz allein an einem Tisch ein ergrauter alter Krieger. Und da schießt mir ein Gedanke durch den Kopf: Kann man nicht Leute anheuern?
Man kann. Aber Belrand anzuheuern, der ein Schwertkämpfer mit Zauberkenntnissen ist, kostet doppelt so viel Geld, wie ich gerade bei mir habe. Ich verfüge jedoch über einige Golddiademe, die ich unerklärlicherweise an den Banditen fand, die ich dazu brachte, einander zu töten. Aber nachdem ich diese verkauft habe, fehlt mir noch immer einiges auf die nötige Summe. Da ich weder Rüstung noch Waffen trage, verfüge ich nur über einige Heiltränke, aber die brauche ich irgendwie.
Andererseits liegen massenhaft Gesundheitstränke in diesem Gasthaus herum. Man kann in Skyrim angesehenen Händlern keine gestohlenen Sachen verkaufen, aber das muss ich auch nicht: Nachdem ich all diese Tränke in meinen besitz gebracht habe, kann ich dem Gastwirt meine eigenen verkaufen.
Es ist lachhaft einfach: Die meisten Tränke befinden sich auf Regalen in leerstehenden Zimmern oder liegen sogar frei auf Tischen und Stühlen herum – und es befinden sich nur vier Leute im ganzen Gebäude. Ich sacke nicht nur viele Tränke ein, sondern finde auch noch die eine oder andere Geldbörse, weshalb ich bald mehr als genug Geld habe, um Belrand anheuern zu können. Es ist nicht gerade Magie, aber Illusionisten sollten auch handeln und stehlen können. Belrand und ich brechen in die Berge auf.
Er ist ein sympathischer Kerl: er sieht aus, als würde John Malkovich sein Gesicht durch einen Mopp drückt. Er nennt mich abfällig „Elfe“ und fragt mich gleich darauf, ob er etwas für mich tun kann. Es wird eine seltsame Bekanntschaft werden.
Als wir zum Fort kommen, stelle ich sicher, dass er knapp hinter mir ist und gehe dann in das Gebäude mit dem Schlachtaxt-Banditen. Er geht sofort auf mich los. Belrand holt aus und führt einen Streich gegen seinen Hals und der Bandit bricht nieder, wobei seine Axt über den Boden schlittert. Toll. Auf zum nächsten Banditen!
Die Keulen-Lady ist eine härtere Nuss: Sie hat einen Schild und ist ganz versessen darauf, mich und nicht Belrand zu attackieren. Ich muss sie tatsächlich mit Fury belegen, um sie davon zu „überzeugen“, dass wir gleichermaßen verlockende Ziele sind, worauf sie und Belrand dutzende mit großer Expertise abgeblockte Schläge austauschen. Ich unterhalte mich gut dabei.
Die Keulen-Lady ist dank ihres Schildes besser darin, aber als sie gerade richtig in ihren Kampfrhythmus kommt, breitet Belrand eine weiße Lichtkuppel rund um sich aus. Sie scheint nicht zu wissen, was sie davon halten soll, und während sie noch überlegt, wird sie von Belrand mit einigen schnellen Streichen zu Boden gestreckt. Sie ergibt sich, aber Belrand tötet sie trotzdem gnadenlos. Nun, ich glaube, dafür habe ich ihn bezahlt.
Aber das Wichtigste ist, dass ich es geschafft habe: Alle Banditen sind tot, ich habe dabei keine meiner Regeln gebrochen und die Aufgabe, die ich erledigen musste, um in die Imperial Legion aufgenommen zu werden, ist endlich abgeschlossen.
Ehe wir gehen, hebe ich Keule und Schild auf und überreiche sie Belrand. „Sind die Gegenstände für mich? Darf ich sie behalten?“ fragt er und lacht. „Nur ein Scherz!“ Mach nur, Mann, behalte sie, du bist fast gestorben, um an sie zu kommen.
Zurück in Solitude wird mir nach viel Tamtam und ausgiebigem Schwören von Eiden, befohlen, beim Schmied meine neue Uniform in Empfang zu nehmen. Er übergibt mir ein makelloses imperiales Stahlrüstungsset. Ich verkaufe sie ihm sofort für 140 Gold.
Nächstes Mal: Das farblose Schwert
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