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John Cale: Shifty Adventures in Nookie Wood (Albumkritik)

 

john_cale_credit_shawn_brackbill_hires_01b John Cale

Shifty Adventures in Nookie Wood

(Double six)

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John Cale war und ist das avantgardistischste (Ex-)Mitglied von Velvet Underground, weshalb es wohl niemanden überraschen dürfte, dass sein erstes Album seit 2005 die Hörer mit von Fäusten gedroschenen Pianos, schreienden Synthesizern und Violinen, beharrlichen Beats und an Chic erinnernden funkigen Gitarrenmotiven erfreut. Es gibt gewisse Anspielungen an die von David Byrne und Wire Ende der 1980-er praktizierte Mischung von Instrumenten und Technologie, aber das meiste des hier Gebotenen klingt wie Popmusik, die von oder für Daleks gemacht wurde. Trotz all der klanglichen Zaubereien sind die stärksten Momente des Albums oftmals die traditionellsten. Er reiche Bariton des Walisers klang selten so beeindruckend und das Niveau seines Songwriting ist hoch. „Scotland Yard“ – ein faszinierender Diskurs über Leveson und die Unruhen im vergangenen Jahr („Who's been breaking windows? Generally misunderstood. You knew it could happen") – ist sein eingängigster Popsong seit vielen Jahren. Daneben arbeitet er auf „I Wanna Talk 2 U“ mit Danger Mouse zusammen, erinnert sich in „Nookie Wood“ an erste sexuelle Erfahrungen und wird in „Mary“, „Living With You“, der Ode auf die Häuslichkeit, und dem wunderschönen Eno-artigen „Sandman“ träumerisch sentimental. Der Auto-Tune-Einsatz auf „December Rains“ passt nicht zu ihm, doch dies ist ein Album, das die Lebenserfahrung eines Siebzigjährigen mit dem Frohsinn eines kleinen Kindes.

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