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Call of Duty: Black Ops: Declassified – Der Spaß und Spiele Test

 

Eine Riesenblamage für die größte Videospielreihe

call of duty black ops declassified review 01

Fast neun Monate nach der Veröffentlichung der PlayStation Vita in Europa fehlt noch immer die Killer-App für dieses System. Man erfreute uns mit unterhaltsamen Titeln wie Tales From Space und Gravity Rush, aber bis jetzt wurde nichts veröffentlicht, was Sonys neue tragbare Konsole zu einem Pflichtkauf für den durchschnittlichen Spieler machen würde. Die Vita-Versionen der Uncharted, Resistance und Assassin’s Creed Franchises waren glanzlos, aber Sony kann auf einen letzten großen Titel zurückgreifen, um 2012 die Spieler noch für die neue Handheld-Konsole zu begeistern. Wenn Call of Duty keine Geräte verkaufen kann, was dann? Leider ist Declassified ein ziemlicher Griff ins Klo.

Am selben Tag veröffentlicht wie das sehr solide Black Ops II, kommt Declassified nicht einmal ansatzweise an die Qualität dieses Spiels heran. Statt einer ambitionierten Einzelspielerkampagne bietet diese Version den Spielern 10 Standalone-Missionen ohne nennenswerte Story. Das einzig Interessante daran ist, dass die Black Ops Charaktere Mason, Woods und Hudson vorkommen. Stellen Sie sich den sehr durchschnittlichen Vita-Titel Unit 13 vor und ziehen Sie dann die meisten der Missionen ab, fügen Sie dafür nicht funktionierende Geometrie hinzu und machen Sie die Feind-AI im wahrsten Sinne des Wortes selbstmörderisch. Ich sah zum Beispiel einmal einen Soldaten, der eine Granate direkt gegen eine Wand warf, so dass sie zu ihm zurückprahlte und ihn tötete. In derselben Mission sah ich einen Feind, der auf das Auto schoss, das er als Deckung benützte. Er machte damit weiter, bis er schließlich in einer feurigen Explosion starb. Dies sind nur zwei der dramatischsten Beispiele. Die meisten Feinde begnügen sich damit, hinter einer Mauer zu verstecken und sinnlos in diese hineinzuschießen, bis sie getötet werden.

Die gebotenen 10 Missionen können in je drei bis vier Minuten absolviert werden. Alles in allem spielte ich den Einzelspieler-Modus in 42 Minuten komplett durch. Ein Time-Trial (gegen die Zeit) Modus bietet einige Hinderniskurse (die ich typischerweise in unter einer Minute bewältigte) und der letzte Modus ein wenig inspirierter Horden-Klon. Wenn Sie nach einer halbwegs originellen und unterhaltsamen Einzelspieler-Shooter-Erfahrung suchen, werden Sie sich schwer tun, ein Spiel zu finden, dass diese Vorgabe weniger erfüllt als Declassified.

Das ist schade, denn die grundlegenden Mechaniken funktionieren zumeist recht gut. Das Zielen und das Schießen wirken nicht ganz so präzise wie bei den Konsolenversionen, aber ich hatte nie Probleme, mein Ziel zu finden und zu eliminieren. Abgesehen von der dämlichen Touch-Steuerung für das Werfen von Granaten und das genauere und ruhigere Zielen mit dem Scharfschützengewehr wäre die Steuerung akzeptabel – wenn denn das Spiel auch nur ansatzweise annehmbar wäre.

Viele Call of Duty Fans interessieren sich ausschließlich für den Multiplayer, aber das Online-Spiel von Declassified ist weit davon entfernt, diesen schrecklichen Titel retten zu können. Am Tag der Veröffentlichung gelang es mir kaum einmal, mich mit den Servern zu verbinden. Gelang es mir doch für kurze Zeit, litt der Modus unter so vielen Glitches, dass er unspielbar war.

Nachdem ich am zweiten Tag einen 400 MB großen Patch heruntergeladen hatte, konnte ich an mehr Matches teilnehmen. Aber auch da wurde ich oft aus den Lobbys gekickt, worauf ich bei einem Hintergrund-Schirm landete, den ich nicht mehr verlassen konnte, weshalb ich immer wieder gezwungen war, das System neu zu starten. Wenn er denn funktioniert, bietet der Multiplayer-Modus viele der Features, die man von der Serie gewohnt ist. Sie können Klassen kreieren, Killstreaks nach Ihrem Geschmack gestalten (customize), neue Waffen freischalten und Perks erwerben. Das alles natürlich in wesentlich kleinerem Rahmen als bei den Konsolentiteln. Die Customization ist aber nicht das einzige, was reduziert wurde, denn die Karten sind klaustrophobische und wenig einfallsreiche Schlachtfelder.

Call of Duty: Black Ops: Declassified ist fürchterlich. In punkto Dramatik kommt es nicht annähend an das heran, was man vom Namen Call of Duty erwartet. Der Titel ist eine große Enttäuschung für jeden, der sich eine PlayStation Vita gekauft hat, weil er sich konsolenartigen Spielerfahrungen erwartet. Ich kann Declassified wirklich niemandem empfehlen; sowohl gelegentliche FPS-Spieler als auch Call of Duty Fans werden sofort die Katastrophe erkennen, die Nihilistic Software hiermit entwickelt hat. Auch wenn angeblich nur fünf Monate für die Entwicklung zur Verfügung standen, kann so ein schlecht und einfallslos gemachtes Spiel nicht entschuldigt werden.

PRO: Die Steuerung ist in Ordnung.

CONTRA: Versucht lediglich, mit dem Namen Call of Duty zu punkten; 8/15-Umgebungen; zahllose Glitches; die Dialoge scheinen größtenteils aus unnötigen F-Ausrufen zu bestehen; lächerlich kurze Einzelspielerinhalte.

Abschließende Bewertung

Spiel: 3,0

Spaßfaktor: 2,0

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