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Family Guy: Back to the Multiverse - Der Spaß und Spiele Test

 

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Zwei Arten von Leuten werden Family Guy: Back to the Multiverse kaufen: die einen sind die eingefleischten Evil Monkey erspähenden, Ernie the Chicken bekämpfenden, Mayor West wählenden Fans der Serie, also die wahren Gläubigen, die von Seth McFarlane und seinen animierten Einfällen einfach nicht genug bekommen können. Die anderen sind die Leute, die diesen wahren Fans dieses Spiel zu Weihnachten schenken werden, nicht wissend, dass sie ihren Lieben eine kurze, oberflächliche Spielerfahrung bescheren werden, die nur nach reichlichem Alkoholgenuss als ansatzweise witzig empfunden werden kann.

Das primäre Ziel des Spiels ist eindeutig Family Guy Fanservice. Das Einzelspielerspiel beginnt mit der aus der Fernsehserie bekannten Titelsequenz und die neuen animierten Szenen, die von den Sprechern der Serie gesprochen werden, helfen dabei, es wie eine tatsächliche Episode zu strukturieren. Es wurde zwar nicht von Hand animiert, aber die die Cel-Shaded-Grafik produziert einen Look, der dem der Show ausreichend ähnelt. Nur einige Polygone hie und da fehlen, was manche Charaktere nichtssagend aussehen lässt, da ihr Design von Haus aus nicht viele individuelle Züge aufwies.

Aber der Humor bleibt generell auf der Strecke, denn es fehlen die typischen Cutaways und Rückblenden, die man in den wöchentlichen Episoden findet. Die Geplänkel zwischen Stewie und Brian (es sind dies die einzigen spielbaren Charaktere im Einzelspielerteil) sind ganz in Ordnung und erreichen fast das Niveau der Show, aber sobald Sie die filmischen Sequenzen hinter sich gebracht haben und ins eigentliche Spiel einsteigen, werden Sie erkennen, dass nahezu alle Soundeffekte und Dialoge – deren Qualität noch dazu schwankend ist - aus alten Episoden stammen. Viele sind altbekannte kleine Juwele, etwa: „All I need is a midget and some gin and I’ll be in business!”, aber sie werden so oft wiederholt, dass man irgendwann jedem, der einen dieser Sprüche zum x-ten Mal wiederkäut, eine reinhauen möchte.

Die Einzelspielerkampagne ist zum glück kurz, aber irritierend unnötig, was eine Schande ist, da sie der einzige Grund ist, dieses Spiel zu kaufen und zu spielen. Sie folgen dem bösen Halbbruder Bertram durch eine Reihe unterschiedlicher Universen, die durch die Multiverse Remote miteinander verknüpft sind, die durch die Episode Road to the Multiverse aus der achten Staffel bekannt wurde. Dies ist ein ziemlich gutes Setup, um eine animierte Familienkomödie in einen Thrid-Person-Shooter umzumodeln: Jeder Level hat sein eigenes verrücktes Thema – einer wird zum Beispiel von Studentenverbindungstypen überrannt, während ein anderer von Santa Claus beherrscht wird, der nun Waffenhändler ist. Leider wird in den einzelnen Levels das Gameplay kaum variiert, das sich im Grunde darauf beschränkt, von A nach B zu gehen, Feinde zu töten und einen Hebel umzulegen. Es gibt nur kleine Variationen und alle Levels zusammen können in vier bis fünf Stunden durchgespielt werden. Sammelbare Gegenstände (collectible items) sind in allen Umgebungen verstreut, um sekundäre Aufgaben/Ziele ein wenig auszuschmücken, aber sie dienen nur dazu, eine kurze Liste von Bonuskostümen und –waffen für den Rest des Einzelspielermodus freizuschalten, und verlängern die Spielerfahrung um höchstens ein bis zwei Stunden.

Am ehesten erinnert das Ganze an die älteren Lego Star Wars Spiele. Die meisten Zielvorgaben (Objectives) sind ganz klar definiert und geradlinig, die Strafe fürs Sterben ist sehr gering (außer ganz am Ende des Spiels, wo der Schwierigkeitsgrad ohne Vorwarnung sprunghaft ansteigt) und eigentlich geht es nur darum, das Spiel durchzuspielen, wobei freischaltbare Gegenstände wie Karotten über dem Kopf des Spielers baumeln. Zum Glück gibt es ausreichend humorvolle Szenen für alle, die wirklich danach suchen, denn wenn Sie die Kampagne abgeschlossen haben, besteht wenig Grund sich noch weiter mit dem Einzelspieler-Modus zu befassen. Die Co-op- und Multiplayer-Modi sind zumeist auf kleine Bereiche einzelner Levels beschränkt, weshalb ihnen die Komplexität abgeht, die man von anderen Multiplayer-Third-Person-Shootern gewohnt ist. Auffälligerweise sind alle diese Modi offline.

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Aber lassen Sie uns das als Metapher für das Spiel insgesamt nehmen – eine Erinnerung an die vergangenen Triumphe von Family Guy. Keines der wichtigen Features kann im direkten Vergleich mit anderen Shootern bestehen. Nur das Auftauchen von Seth McFarlane und seiner Crew von Autoren und Schauspielern ist etwas Besonderes. Allerdings wäre das Ganze trotzdem nur eine schwach geschriebene Episode der TV-Serie. Was nicht heißen soll, dass es sich nicht lohnt, das Spiel für einen feuchtfröhlichen Abend mit einigen Kumpels auszuleihen. Wenn Sie die Serie wirklich lieben, werden Sie die unzähligen Anspielungen und Insider-Witze, die Sie in den Levels entdecken können, urkomisch und das Spiel somit fast befriedigend finden. Allerdings gibt es viele wirklich gute Spiele, die Sie mit dem Geld, das Family Guy: Back to the Multiverse kostet, kaufen können. Sie sind vermutlich besser beraten, wenn Sie eines dieser Spiele spielen.

PRO: Wunderbar derber Family Guy Humor; die bekannten Charaktere sind gut umgesetzt; genug Dinge, die darauf warten freigeschaltet zu werden, um einen ein Wochenende lang zu beschäftigen.

CONTRA: Taugt für maximal ein Wochenende; kurze, sich wiederholende Einzelspieler-Kampagne; kein Online-Multiplayer.

Abschließende Bewertung

Spiel: 3,5

Spaßfaktor: 4,0

Für diesen Test wurde die Xbox 360 Version des Spiels gespielt.

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