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Lego Lord of the Rings – Der Spaß und Spiele Test

 

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Die Formel der Lego Spiele sollte mittlerweile bekannt sein: Man nehme ein beliebtes Universum der Popkultur, ändere seine Charaktere und Welt in die mit den titelgebenden dänischen Bausteinen möglichen Formen um, füge eine gesunde Dosis Slapstick-Humor hinzu sowie so viele Collectibles, wie man auf eine Disk stopfen kann und liefere das Ganze aus. Dieses Rezept hat schon mit Franchises wie Star Wars, Batman und Indiana Jones funktioniert. Beim Umsetzen der neuesten Lizenz - Lego: Lord of the Rings – hat sich Traveller’s Tales nicht allzu weit vom gewohnten Qualitätsstandard entfernt. Das Resultat sollte allen Fans von Tolkiens Fantasy-Universum gefallen, aber auch all jenen, die auf der Suche nach einem kinderfreundlichen Co-op-Spiel suchen.

Wie wir es schon bei den Lego-Spielen, die im Star Wars und im Harry Potter Universum angesiedelt waren, erleben durften, versucht auch Lego: Lord of the Rings, die gesamte Story – also die ganze LOTR Trilogie - nachzugestalten, von der Entfernung des Einen Rings von Saurons Hand bis zu seiner letztendlichen unwiderruflichen Zerstörung in den Feuern des Mount Doom (Spoiler!!). Wenn man bedenkt, dass die Filme, auf denen es basiert, über neun (in der Langfassung sogar fast 12) Stunden lang sind, wird es wohl nicht übermäßig überraschen, dass das Spiel angenehm umfangreich ist. Ich benötigte rund 15 Stunden, um es erstmals durchzuspielen. Das Spiel endet jedoch nicht mit der Niederlage von Sauron, denn es ist möglich die Hauptstory abzuschließen und dabei nur rund 30% des Spiels zu absolvieren. Falls Sie ein leidenschaftlicher Sammler sind, können Sie dutzende weitere Stunden damit zubringen, Missionen nochmals zu spielen und die Welt zu erforschen, um Mithril-Stücke oder geheime Missionen zu finden.

Die Gefährten vom Auenland nach Mordor zu führen, ist eine kurzweilige Aufgabe, denn jeder Charakter verfügt über unterschiedliche Fähigkeiten, die bei der Lösung der hunderten Rätsel, auf die Sie im Laufe der Reise stoßen, sehr gelegen kommen werden. Samwise kann Pflanzen ausgraben, was unterschiedliche Effekte zeitigt, Gimli kann besonders hartnäckige Hindernisse zerschlagen und Bogenschießen und Sprungrätsel sind Legolas Domäne. (Im Laufe des Spiels werden Sie auch Mithril-Blöcke benützen können, um Gegenstände herzustellen, die jedem Charakter die Möglichkeit geben, die speziellen Fähigkeiten anderer Charaktere anzunehmen.) Fast jedes Rätsel lässt sich leicht auf den ersten Blick lösen, während sich das Kampfsystem darauf reduziert, wild auf die Angriffsbuttons zu drücken und sofort zu „respawnen“, wenn ein Charakter besiegt wird, was bedeutet, dass sich die Herausforderungen hier in Grenzen halten, um es milde auszudrücken. Es werden Ihnen kaum Hürden in den Weg gelegt, die Ihnen Probleme bereiten könnten, sondern es handelt sich eher um ein Spiel, das zum Erkunden einlädt. Wie bei den letzten paar Lego-Spielen gibt es auch hier eine überraschend weitläufige (wenn auch oft spärlich dekorierte) Oberwelt, in der Sie herumwandern können. Den Großteil der Zeit werden Sie jedoch mit den Storymissionen zubringen, die die Handlung voranbringen.

Die Handlung wird allen, die in letzter Zeit die LOTR Filme wieder einmal gesehen haben, sehr vertraut erscheinen, denn die Dialoge der filmischen Zwischensequenzen stammen direkt aus den Spielfilmen. Abgesehen von dem natürlichen Humor, der daher rührt, dass man sieht, wie ein Lego Gandalf versucht, einen Lego Balrog zu besiegen, bieten die filmischen Sequenzen auch viele der visuellen Gags, für die die Serie bekannt ist. So wird zum Beispiel der versteckte Text des Einen Rings wird entdeckt, nachdem dieser in eine Tasse Kaffee gefallen ist anstatt in ein Feuer, und die Verteidiger von Minas Tirith beladen ihre Katapulte mit großen Klavieren und Nutzvieh. Die Gags sind eindeutig auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten, aber die filmischen Sequenzen sind charmant und gehen mit dem Quellmaterial unbekümmert genug um, um jeden Spieler zum Lächeln zu bringen, aber das entschuldigt nicht, dass man diese Szenen nicht überspringen kann, wenn man eine Mission zum ersten Mal spielt. Falls Sie vor kurzem die Extended Edition der Filme gesehen haben, um sich auf The Hobbit einzustimmen oder einfach nur den nächsten Level in Angriff nehmen möchten, werden Sie die verpflichtenden (und zahlreichen) filmischen Sequenzen ein wenig ermüdend, wenn nicht gar langweilig finden.

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Wenn Sie sich dafür entscheiden, das Spiel allein durchzuspielen, werden Sie bald bemerken, dass die AI Begleiter, die sich zumeist damit begnügen, einfach herumzustehen und den Charakter anzustarren, den Sie steuern, zumindest nie zum Hindernis werden. (Es ist jedoch ein wenig ärgerlich, dass das Spiel einen vom Slot des zweiten Kontrollers im Nutzerinterface ständig mit einer “PRESS START” Mitteilung anblinkt, wenn man alleine spielt.) Wenn die AI sie in Aktion setzt, erfüllen sie ihre Rollen ohne großes Aufsehen. Außerdem können Sie jederzeit leicht zwischen den verschiedenen Mitgliedern Ihrer Gruppe (oder zwischen jedem beliebigen Charakter, falls Sie im Free Play Modus unterwegs sind) hin und her wechseln. Als Lego Spiel sollte es jedoch gemeinsam mit einem Freund gespielt werden, denn nur so lässt sich wirklich alles so erleben, wie es gedacht ist, denn die Rätsel und die Kämpfe könenn nur zu zweit wirklich effizient und effektiv bewältigt werden.

Trotz einiger Bugs beim Checkpoint-System (ich erlebte zum Beispiel einen Absturz während der filmischen Endsequenz eines Levels und musste das ganze Ding wiederholen) ist Lego: Lord Of The Rings eine durch und durch unterhaltsame Angelegenheit, vor allem dann, wenn Sie die Filme von Peter Jackson nicht gerade erst gesehen habe oder nichts dagegen haben, die verkürzte Version der Spielfilme nochmals zu erleben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Fans des Tolkien-Universums in den kommenden Jahren mit Spielen überschwemmt werden, die auf The Hobbit basieren, aber falls dies für einige Zeit das letzte Lord of The Rings Spiel sein sollte, das veröffentlicht wird, ist es ein passend lustiger Schlussstein einer Dekade der Videospiel-Ringmanie.

PRO: Lustige Zusammenfassung der LOTR Filme; nahtlose Drop-in, Drop-out Co-op-Erfahrung; große, erforschbare Oberwelt, in der viele nette dinge versteckt sind.

CONTRA: Zahlreiche filmische Sequenzen, die nicht übersprungen werden können; der Schwierigkeitsgrad tendiert gegen „nicht verlierbar“; Umgebungen sind oft fade und unbelebt.

Abschließende Bewertung

Spiel: 7,5

Spaßfaktor: 8,0

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