Zombie Zombie
Rituels d'un Nouveau Monde
(Versatile)
Geplagt von der Überzeugung, dass die Welt noch in diesem Jahr untergehen wird, beschloss dieses französische Nu-Prog-Duo, eine Art Epitaph aufzunehmen. Die „Rituale der Neuen Welt“ des Titels sind Voodoorituale – als eingefleischte Horrorfans interessieren sich Percussionist Cosmic Neman und Keyboarder Etienne Jaumet schon länger für dieses Thema -, aber die Verbindung zwischen Voodoo und den weitschweifenden, fröhlichen Instrumentalnummern, die hier geboten werden, ist nicht leicht zu erkennen. Sehr wohl vermittelt wird jedoch die Besessenheit der Musiker von Sci-Fi: das analoge Kreischen, das „The Wisdom of Stones“ zu einem unheimlichen Hörgenuss macht, scheint direkt aus einem sogenannten B-Movie zu stammen und „Rocket Number 9“ zeichnet sich durch die wiederkehrende, bedrohliche Zeile „Rocket number nine take off for the planet Venus" aus, die die Vermutung aufkommen lässt, Roboter hätten den Song überarbeitet. Das Album schlägt über weite Strecken in diese gekünstelte, filmische Kerbe, gleitet aber mitunter in Krautrock-artige Dissonanzen („L'Age d'Or“) und halluzinatorischen Jazz („Black Paradise“) ab. Ein guter Teil seines Charmes besteht in seiner Ähnlichkeit mit dem Space-Age-Pop der 1950-er, der mit damals hochmodernen Schneidetechniken experimentierte – dieselbe Art spielerischer Neugierde sorgt auch hier dafür, dass die Musik frisch und interessant bleibt.
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