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Army of Two: The Devil’s Cartel – Der Spaß und Spiele Test

 

Fehlerhaftes, aber unterhaltsames Co-op-Feuerwerk

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Im vergangenen Jahr hieß es, The Devil’s Cartel würde ein Schritt in eine neue Richtung für die Serie werden. Visceral Games würde das Spiels in einem neuen, in Montreal angesiedelten Studio entwickeln. Neue Protagonisten würden im Mittelpunkt stehen und sie würden ernsthafter sein als die Luftgitarre spielenden und die Fäuste gen Himmel reckenden Salem und Rios. Um zu dem erwachseneren Ton für die Charaktere zu passen, würde sich die Story der Situation rund um die mexikanischen Drogenkartelle annehmen, und zwar respektvoll. Als ich jetzt The Devil’s Cartel durchspielte, fragte ich mich immer wieder, ob ich das Spiel spielte, das damals angekündigt worden war.

Alpha und Bravo mögen zwar nicht Luftgitarre spielen, aber sie recken ihre Fäuste noch immer gen Himmel und machen Witze darüber, dass sie „Bullet Cancer“ (Kugelkrebs) bekommen würden. Sie sind nicht ganz so albern wie Salem und Rios (vor allem im ersten Spiel), aber sie sind auch nicht gerade finstere, hochprofessionelle Söldner. Und wie verhält es sich mit der Story rund um die Kartelle? Wenn Sie sich in das Spiel begeben und sich eine Handlung mit mehr Tiefgang erwarten als in einem typischen generischen Actionspiel, werden Sie eine Enttäuschung erleben. Und Visceral? Sie werden das Logo dieses Entwicklers weder auf der Verpackung noch im Vorspann finden. Abgesehen von zwei kurzen Erwähnungen, die im EA Redwood Shores Abschnitt des Abspanns begraben sind, gibt es keinen Hinweis darauf, dass das Studio, das vor allem für Dead Space bekannt ist, irgendetwas mit dem Spiel zu tun hatte.

Sobald Sie sich damit abgefunden haben, dass das fertige Spiel nicht genau das ist, was uns versprochen wurde, können Sie mit EAs Shooter einigen Spaß haben, sofern Sie das Gehirn abschalten. Alpha und Bravo füllen ein Rage Meter (Wutanzeige) auf, während Sie Feinde töten und die Umgebung zerstören, und können, sobald diese Anzeige aufgefüllt ist, in den albernen und sehr unterhaltsamen Overkill Modus wechseln. In diesem Zustand sind Sie unverwundbar, dazu verfügen Sie über unbegrenzt Munition und müssen nicht nachladen. Außerdem kann jede Kugel, die Sie abfeuern, Gliedmaßen und Köpfe von Körpern trennen. Am Ende von Overkill Sessions sind die Räume mit Oberkörpern ohne Extremitäten und Köpfe gefüllt.

Abgesehen von diesen fantastischen Overkill Sequenzen gibt es kaum etwas, das The Devil’s Cartel von anderen Co-op-Shootern unterscheidet. Es gibt ein System, das Sie dafür belohnt, dass Sie Feinde umgehen und ihnen in den Rücken fallen oder diese ablenken, aber es ist ohne weiteres möglich, das Spiel wild schießend zu bewältigen, ohne sich Gedanken über Teamtaktik zu machen. Während das erste Spiel über erzwungene Co-op-Momente – etwa die Rücken-an-Rücken-Schießereien – verfügte, müssen Sie hier kaum etwas mit Ihrem Partner tun, von einigen Hilfen bei Sprüngen einmal abgesehen.

DICEs Frostbite 2 Engine ermöglicht tolle Umgebungsschäden, aber von diesem Aspekt wird außer in genau vorgegebenen Setpiece-Momenten kaum Gebrauch gemacht. Sie können gewisse Mauern, etc., hinter denen sich Feinde in Deckung begeben haben, Schuss für Schuss dezimieren, aber zumeist lösen sich Hindernisse einfach in einer kurzen Wolke grauen Staubs auf. Ich erwartete mir keine Zerstörungen im Battlefield-Ausmaß, aber es ist doch enttäuschend, dass die neue Engine kaum dazu beiträgt, das Gameplay abwechslungsreicher zu gestalten.

Mitunter machen sich Glitches bemerkbar, doch sie waren nie so schlimm, dass ich neu starten musste. Einer verhinderte, dass Custom Masken und Outfits geladen werden konnten, weshalb die Charaktere nur schwebende Köpfe, Arme und Füße waren. Andere verursachten seltsame Blickachse-/Fluchtlinie-Probleme oder schwebende Objekte in der Umgebung. Einmal mussten mein Co-op-Partner und ich das Spiel neu starten, weil das Spiel nicht glaubte, dass wir den Bereich von Feinden gesäubert hatten, obwohl wir trotz gründlicher Suche weit und breit keinen Gegner mehr entdecken konnten.

Es fällt nicht leicht, Army of Two: The Devil’s Cartel zu empfehlen. Einerseits verhindern der Mangel an Neuerungen und zahlreiche Glitches, dass es eine wirklich gute Bewertung erhalten kann. Andererseits kann ich nicht verleugnen, dass mein Co-op-Partner und ich über weite Strecken der Kampagne lachten und großen Spaß hatten. Es ist einfach ein anspruchsloser Co-op-Shooter. Falls Sie ein Spiel suchen, das Sie mit einem Freund zusammen spielen können, und Spaß daran haben, hunderte Angehörige verschiedener Kartelle über den Haufen zu schießen, werden Sie von The Devil’s Cartel nicht enttäuscht sein.

PRO: Neue Charaktere; der coole Overkill Modus; rasante, befriedigende Feuergefechte.

CONTRA: Die neue Engine verbessert die Spielerfahrung kaum; die Charaktere bewegen sich noch immer an der Grenze zur Lächerlichkeit; Story genretypisches Mittelmaß; Kooperation kaum erforderlich.

Abschließende Bewertung

Spiel: 6,0

Spaßfaktor: 6,75

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