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Devendra Banhart: Mala (Albumkritik)

 

devendra-banhart-01 Devendra Banhart

Mala

(Nonesuch)

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Sein Einfluss auf die Psycho- und Freak-Folkszene war in der vergangenen Dekade so groß, dass Devendra Banhart gar nicht mehr so freaky wirkt – es ist mittlerweile ganz normal, auf altem Hip-Hop-Equipment aufzunehmen, Flamencogitarre mit schlampigen 80-er-Jahre-Synthesizerklängen kombinieren oder Oden an die mittelalterliche Mystikerin Hildegard von Bingen zu schreiben, wie er es hier tut (Damon Albarn ist ebenfalls Fan der Heiligen). Zwischen verschiedenen Sprachen hin und her zu wechseln, ist sein Partytrick, was er zum Beispiel auf „Your Fine Petting Duck“ unter Beweis stellt, wo er mit seiner serbischen Verlobten Ana Kraš auf Englisch und Deutsch im Duett singt, so ausdruckslos wie Schaufensterpuppen und so flach wie Nico. Seine Vorliebe für den Wechsel vom Todernsten ins Lächerliche sowie für Anachronismen stellt sicher, dass selbst die kleinsten Songs ihren eigenen Charakter haben: der Jazz-Walzer „Golden Girls“ ist eine Erinnerung ans Schlangestehen, um Suede zu sehen; „Won't You Come Over“ ist eine Abfolge von immer klobigeren Texten, die er in die Melodie von „Mama's gonna buy you a mockingbird" quetscht. Sollte er sich entschließen, sich die nächsten drei Jahre um die Welt treiben zu lassen, nur um dann mit einem ruhigen kleinen Triumph wie diesem auf der Bildfläche zu erscheinen, wäre das mehr als nur annehmbar.

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