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DmC: Vergil’s Downfall Review - Der Spaß und Spiele Test

 

dmc vergils downfall review 01

Meiner Meinung nach erweitern die besten DLCs die Spielerfahrung, die man liebgewonnen hat, und bieten daneben eine alternative Perspektive. Die Add-ons für Mass Effect 2 sind Musterbeispiele dafür, denn sie erlaubten, Shepard auf ein James Bond/Gauner-Abenteuer zu entführen oder Sci-Fi-Horror erleben zu lassen. Und Undead Nightmare für Red Dead Redemption schaffte ähnliches, denn John Marston wurde darin in eine wahre Zombie-Freakshow hineingestoßen. Nun wandelt das wieder von vorne gestartete DmC mit Vergil's Downfall auf ähnlich interessanten Pfaden, denn die neuen Inhalte geben Ihnen die Möglichkeit, Dantes Zwillingsbruder zu steuern. Wie macht sich die andere Seite so?

Die Handlung von Downfall schließt unmittelbar an das Finale von DmC an, weshalb sie lieber nicht weiterlesen sollten, wenn Sie das Spiel noch nicht beendet haben, da Spoiler folgen.

Sie übernehmen die Kontrolle über Vergil, gleich nachdem sein Bruder ein Schwert in seine Brust gestoßen hat, um den anderen halb dämonischen, halb engelsartigen Nephilim daran zu hindern, die Herrschaft über die Menschheit zu übernehmen. Der ganz in schwarz gekleidete Bruder landet in einem trippigen, verrückt schönen Leben nach dem Tode, in dem sich alles um Vergils Abneigung gegen Dante dreht.

Vergil verfolgt außerdem etwas, das die Seele der Nephilim-Zwillinge zu sein scheint, wobei er Schlüsselmomente mit Dante und Sidekick Kat nachmals erlebt und sich für vermeintlichen Verrat an seiner Person rächt. Es geht in diesem DLC Pack darum, wie Vergil sich selbst und andere sieht, aber auch um die Fähigkeiten, die ihn so sehr vom Star des Hauptspiels unterscheiden.

Fast von Beginn an wirkt Vergils Kampfstil völlig anders als der seines Bruders. Er verfügt über keine Schusswaffen, sondern setzt stattdessen auf einen Fernangriff, der darin besteht, dass er seine Feinde mit magischen Schwertillusionen aufspießt. Seine schweren Angriffe (Heavy Attacks) sind nicht ganz so stark wie diejenigen von Dante, aber er verfügt dafür über trickreichere, vertikale Ausweichmanöver, die sein Bruder nicht beherrscht.

Vergil bewegt sich auch auf andere Weise fort, und zwar mit Teleportier-Fähigkeiten, die an die Stelle von Dantes enterhakenartigen Waffen treten. Er kann sich zu einem Feind teleportieren und diesen erstechen oder den Feind zu sich holen, um ihn zu töten. Es tauchen einige neue Arten von Feinden auf, die darauf spezialisiert sind, Vergils flinker Beweglichkeit Paroli zu bieten. Einer bedient sich dorniger Barrieren, um Vergil einzuschließen, während ein anderer kurzzeitig aus der Realität verschwinden kann und so schwerer zu treffen ist.

Manche Umgebungen sind von der Hauptkampagne inspiriert, aber Sie müssen sich auf andere Weise durch diese bewegen. Gewisse Plattformen müssen zu Vergil teleportiert werden, während andere über Ankerpunkte verfügen, zu denen Sie sich hinblinzeln können.

Die sehr coole Doppelgänger-Fähigkeit fügt eine gehenden, schlagenden Multiplier zu einem an sich schon hektischen Kampfsystem hinzu. Es kostet einen Slot (Einheit/Platz) Devil Trigger Energie, ein geisterartiges Double hervorzubringen, und das Supernatural Meter (Anzeige für die übernatürlichen Fähigkeiten) wird entleert, bis Sie den Doppelgänger verschwinden lassen. Sie können das Verhalten des Doppelgängers jederzeit verändern/beeinflussen, damit er Ihnen nicht auf Schritt und Tritt folgt, sondern unabhängiger agiert.

In der Hauptkampagne schien wohlwollend starrköpfig zu sein, doch in dem DLC scheint er auf dem Pfad zum reinen Bösen zu sein, was auch einer der möglichen Handlungsstränge für die Fortsetzung ist. Vergil kommt nicht so als harter Kerl rüber wie sein Bruder, weshalb man sich in Downfall immer wieder die Frage stellt, wie es ihm im Bosskampf gelingen konnte, einem so schwer zuzusetzen. Er wirkt jedoch schlauer, denn sein beschränkteres Moveset und seine langsameren Ausweichmanöver erfordern größere Präzision.

Aber am auffallendsten durch seine Abwesenheit ist all der Subtext, der in der Hauptkampagne des Reboots der Serie brodelt. Hier finden Sie nichts von dem Klassenkampf, der Medienmanipulation und dem Punk-Außenseiter-Gehabe von Dantes längerer Story.

Allein schon deshalb wirkt dieses Add-on ein wenig oberflächlich. Vergil's Downfall verfügt auch nicht über die zusätzlichen Secret Missions, die man in der Hauptkampagne freischaltet. Vergil muss sich auch mit einem kleineren Waffenarsenal begnügen Das Fegefeuer-Setting, in dem sich Vergil wiederfindet, ist eintöniger als die Vorhölle, durch die sich Dante kämpft. Das Setting scheint überwiegend in Vergils Kopf zu existieren und spielt nicht mit der Idee eines von Dämonen kontrollierten Spiegelbilds unserer Welt.

Der Mangel an Tiefe ist vermutlich bei einem Add-on zu erwarten, bei dem sich alles um einen Typen dreht, dessen Metier List und selektive Wahrheiten sind. Es ist offensichtlich, das viel Arbeit in Downfall gesteckt wurde, weshalb die neuen Inhalte nie wie billiger Versuch, den Fans weiteres Geld aus der Tasche zu ziehen wirkt. Die neuen Inhalte sind gut, aber nicht gut genug, um einen lange zufriedenzustellen.

PRO: Es ist klar erkennbar, dass Vergil und Dante Zwillinge sind, aber auch, dass sie grundverschieden sind; das Kampfsystem wurde im Wesentlichen beibehalten und ist sehr flüssig, aber es kommen auch sehr unterhaltsame neue Skills hinzu.

CONTRA: Die filmischen Sequenzen wirken oft wie schnell animierte Storyboards, um die Handlung voranzutreiben, ganz so, als hätte die Zeit gefehlt, sie sorgfältiger auszuarbeiten; relativ kurz.

Abschließende Bewertung

Spiel: 7,0

Spaßfaktor: 7,5

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