Seit den frühen Tagen des Cyberpunk Füller-und Papier-Rollenspiel-Settings war ich von der Vorstellung fasziniert, hochqualifizierte Computer-Hacker würden die Weiten des Cyberspace durchstreifen und nach Leuten suchen, gegen die sie kämpfen können; digitale Cowboys, deren Finger wenige Zentimeter von ihren 101-Schießeisen entfernt nervös zucken. Die Erkenntnis, dass echte Hacker einfach nur normale Menschen sind, die an Standard-Keyboards sitzen, war eine herbe Enttäuschung. Ich möchte nur zu gerne glauben, dass sie vor ihrem geistigen Auge etwas sehen, das PWN: Combat Hacking ähnelt, wenn sie hochkonzentriert auf langweilige Reihen leuchtenden Textes starren.
Ich möchte damit keineswegs behaupten, dass Erik Asmussens iOS Spiel auch nur ansatzweise so etwas wie eine genaue Repräsentation zweier Sicherheitsexperten ist, die sich in den Servern eines großen Unternehmens einen elektronischen Kampf auf Biegen und Brechen liefern. Ich stelle es mir nur gerne so vor. Keine Rave Lichter, kein Cookie Monster Virus — nur Reihen von Nodes (Knotenpunkte), die aufgeteilt und erobert werden müssen.
Das Konzept ist einfach — eliminieren Sie die Konkurrenten, indem Sie Nodes übernehmen und so ihren Einfluss auf den Server ausschalten. Beide Seiten beginnen mit je einem Knotenpunkt, von dem aus sie starten. Je mehr Nodes Sie kontrollieren, die mit einer feindlichen Node verbunden sind, desto schneller können Sie diese erobern.
Im verlauf der Kampagne werden Power-ups freigeschaltet, zeitlich begrenzt einsetzbare Tools, die den Spielern einen Vorteil gegenüber den Kontrahenten verschaffen. Viren übernehmen feindliche Nodes. Scanner heilen Ihre Nodes und machen allfällige Trojaner sichtbar, die ein Feind platziert hat. Sperren Sie kurzzeitig eine Gruppe von Nodes Ihres Kontrahenten und behindern Sie so sein Vorankommen, während Sie sich munter weiterbewegen. Jedes freigeschaltete Power-up macht die Strategie wichtiger.
Das Highlight von PWN: Combat Hacking ist der Multiplayer. Leider ist er nur über Bluetooth möglich, aber wenn Sie einen fähigen lebendigen Gegner gefunden haben und der Trash Talk beginnt, ist das Spielerlebnis großartig. Diese Spannung, diese Dramatik –einfach perfekt.
Es ist kein Hacken — Unternehmen wären schlecht beraten, wenn sie ihre Sicherheitssysteme nach dem Muster von Strategie-Brettspielen aufbauen -, aber PWN: Combat Hacking ist genau so, wie Hacking sein sollte.
PWN: Combat Hacking
- Genre: Multiplayer Board Game
- Entwickler: Erik Asmussen
- Plattform: iOS
- Preis: $1,99
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