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Besorgte Abgeordnete aus New Jersey möchte Videospiele verbieten, die es gar nicht gibt

 

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Nachdem Massachusetts erfolgreich „bösen“ Light-Gun (Lichtpistole) Spielen wie Time Crisis und Lethal Enforcers im öffentlichen Raum den Garaus gemacht hat, möchte nun eine Abgeordnete des Bundesstaates New Jersey den schönen und historischen Turnpike ihres Heimatstaates vor Light-Gun-Spielen bewahren, die niemand mehr spielt. Das Besondere an der Sache ist, dass die Formulierung des Gesetzes, das ihr vorschwebt, mit einem kleinen Problem behaftet ist: Das Gesetz wäre in dieser Form völlig bedeutungslos.

In einer Pressemitteilung ihres Büros steht zu lesen:

Assemblywoman Linda Stender will introduce legislation that prohibits any kind of public accommodation—movie theaters, rest stops, bowling alleys, arcades—from making games rated Mature or Adults Only available to the public for play.

Irgendjemand sollte Frau Stender davon in Kenntnis setzen, dass es in ganz New Jersey kein einziges spielbares, mit M oder AO eingestuftes Arcade Cabinet Spiel (Spielhallenautomat) gibt. Es gibt in den gesamten USA keines dieser Spiele. Nicht einmal in der Galaxie wird sie eines finden. Das Entertainment Software Rating Board nimmt keine Einstufungen von Arcade Games (Spielhallenspiele) mit Münzeinwurf vor. Diese Einrichtung bewertet Spiele für PC und Heimkonsolen (und einige Mobilspiele. Dies ist nur ein Beweis dafür, wie unbedeutend Spielhallenspiele mittlerweile in den USA sind.

Dennoch könnten laut Stenders Gesetzesentwurf Verstöße mit Strafen bis zu $10.000 beim ersten Vergehen und $20.000 für jede Wiederholung geahndet werden. Da wird sich wohl jemand sehr anstrengen müssen, um diese Strafe zahlen zu dürfen. Mein Vorschlag: Wer sich eine Strafe einfangen möchte, sollte bei McDonald’s LAN Stationen für Call of Duty einrichten

Mir ist bewusst, dass manche Videospielgeschäfte LAN Partys veranstalten und dass dort mitunter auch Kinder Spiele wie Halo spielen dürfen (mit von den Eltern unterzeichneter Einverständniserklärung), wodurch sie unter die Bestimmungen dieses idiotischen Gesetzesentwurfs fallen würden. Aber ich bezweifle, dass Miss Stender mit der Materie so vertraut und intellektuell so bewandert ist, dass sie mit ihrem Gesetzesentwurf dieser Bedrohung zu Leibe rücken möchte. Sollte das wider Erwarten doch der Fall sein, dann ist es fantastisch, denn sie bringt ein Gesetz ein, das ungefähr neun Lokale betreffen wird.

Stender hofft das ihr Gesetzesentwurf auf große Unterstützung stoßen wird, da vor kurzem ein Bericht einer State Task Force veröffentlicht wurde, der empfiehlt, Minderjährigen den Erwerb von mit M (Mature) eingestuften Spielen nur mehr zu gestatten, wenn sie von einem Erwachsenen begleitet werden. Das ist ebenfalls eine gute Idee, Frau Abgeordnete Stender. Videospielhändler in New Jersey wenden diese Regelung schon seit zwei Jahrzehnten an und die Federal Communications Commission hat nachgewiesen, dass sie sogar ungefähr so effektiv ist, wie der Versuch des Filmbewertungssystems der MPAA, Kinder von mit R (Restricted) bewerteten Filmen fernzuhalten.

Viel Glück bei ihrer Wiederwahl, Frau Abgeordnete. Die intellektuelle Unehrlichkeit, nichts zu tun und dabei tough auszusehen, ist eine bewehrt erfolgreiche Strategie. Sie sagt auch viel darüber aus, was Sie von Ihren Wählern halten.

N.J. assemblywoman wants to ban violent video games in public places [The Star-Ledger]

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