Edwyn Collins
Understated
(AED)
Edwyn Collins thematisiert verständlicherweise seinen noch immer andauernden Kampf, sich von den zwei Gehirnblutungen zu erholen, die ihn 2005 beinahe das Leben kosteten. Auf dem verführerischen, mit Bläsern aufgepeppten „Baby Jean“ formuliert er es wie folgt: „I've got to find a way to understand the world." Er kann noch immer nicht richtig Gitarre spielen, weshalb seine auf Band/Computer gebannten Ideen von anderen Musikern ausgeschmückt werden mussten. „Down the Line“ – ein Geständnis, dass seine Erkrankung bedeutete, dass „I wasn't there to comfort you" – ist herzzerreißend, während das wunderbare „It's a Reason“ davon berichtet, wie die Blutungen ihn „back to front, inside-out" zurückließen. An anderer Stelle vermischt Collins seine Motown und The Velvet Underground Einflüsse zu Songs, die sein verlängertes Leben sowie die Heilungskraft der Musik feiern. „Carry on, Carry on“, das er mit einer Stimme singt die frappierend an Orange Juices „Falling and Laughing“ erinnert, zeigt, dass er Vergnügen am alltäglichen Leben findet, während er auf „31 Years“ auf seine bisherige Karriere zurückblickt und achselzuckend meint: „What the heck, I'm living now." Aber es ist „Forsooth“s Aufschrei „I feel alive, I feel reborn", der diesen unerwarteten, herrlichen und oft inspirierenden Triumph am besten zusammenfasst.
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