Comedown Machine
(RCA/Rough Trade)
Anscheinend waren für die Aufnahmen zu Comedown Machine alle fünf Mitglieder der Strokes gemeinsam im Studio, nicht so wie beim wenig gelungenen Vorgänger Angles, der mehr oder weniger per Email zusammengebastelt wurde. Allerdings merkt man von dem gemeinsamen Musizieren auf dem mittlerweile fünften (und letzten für RCA) Album der Band relativ wenig: es ist ein lethargisches, unzusammenhängendes Werk, dem eine klare Richtung fehlt; das deutlich merkbare Abmühen steht in starkem und unvorteilhaftem Kontrast zu den prägnanten Strokes früherer Ruhmestaten. Dennoch gibt es die eine oder andere glänzende Ausnahme von der erdrückenden Halbherzigkeit. „One Way Trigger“ nützt die Liebe zur Musik der 80-er, die auf Casablancas' Soloalben mehr als offensichtlich wurde, zu seinem Vorteil, denn seine fröhlichen Synthesizerklänge versetzen dem Hörer einen willkommen aufrüttelnden Stoß, während der Sänger auf „50/50“ mit fokussierter Wut aufhorchen lässt und „don't judge me" heult, während der Song rund um ihn scheppert. Aber über weite Strecken hört sich Comedown Machine nach einer Band an, der es an Ideen oder Motivation oder dieser undefinierbaren Magie, die eine Band zu einer Band macht, mangelt.
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