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John Murry: The Graceless Age (Albumkritik)

 

john murry 01b John Murry

The Graceless Age

(Rubyworks)

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John Murrys wäre fesselnd, hätte er nie ein Album aufgenommen – er ist ein Cousin zweiten Grades von William Faulkner, ein Süchtiger, der seine Ehefrau, sein Kind und sein Heim und fast auch noch sein Leben verlor, ehe er sich am Riemen riss. Und dann kommt man zum Album. The Graceless Age ist außergewöhnlich, eine profunde und bewegende Meditation – eines jener Alben, die Fragen beantworten, von denen man bis jetzt gar nicht wusste, dass man sie schon die ganze Zeit stellt. Musikalisch ist das Ganze klingt das Ganze ziemlich vertraut - weinerliche Americana, untermalt von elektrischen Gitarren und Orgelklängen, die zwischen fokussiert und verschwommen hin und her wechseln, verunsichernd und verwirrend, aber sehr gekonnt gemacht. Textlich ist das Gebotene jedoch bemerkenswert: brutal, offen und wunderschön. Durch Storys, die zum Teil seine eigenen sind – „Little Colored Balloons, das Kernstück, endet mit Murrys Überdosis ("I took an ambulance ride – they said I should've died, right there on 16th and Mission") –, verleiht Murry dem Süden so etwas wie nekromantischen Realismus, bei dem der Verfall die einzige Konstante ist, aber es gelingt ihm irgendwie, Selbstmitleid und Larmoyanz zu vermeiden. Ich gehe nicht davon aus, heuer noch ein besseres Album zu hören.

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