The-Dream: IV Play (Def Jam)
Bewertung
Genie ist selten von Dauer. Terius Nash, auch bekannt als The-Dream, führte R&B zwischen 2007 und 2010 zu neuen Höhen, und zwar als Songwriter wie als die Grenzen erweiternder Produzent – aber wie IV Play beweist, ist der Brunnen der Ideen ausgetrocknet und die Magie verflogen. Übrig geblieben ist eine grotesk verminderte Figur, die als Gegenleistung für die Runderneuerung alter Ideen schlechten Sex verspricht ("I could give a fuck about the foreplay“, murmelt er; irgendwo weint R Kelly). Vergangen sind der Elan und die Hingabe an seine Songs, die ihm ermöglichten, mit den aberwitzigsten Posen durchzukommen; an ihre Stelle sind nun routinemäßige Darbietungen und generisches Getue getreten. „Loving You/Crazy“ ist ein blasser Palimpsest der epischen Suiten, die er einst kreierte; „Equestrian“ verneigt sich schwach vor einstigen Ruhmestaten wie „Ciara's Ride“. Beyoncé und Kelly Rowland ist es anzuhören, dass es ihnen peinlich ist, auf diesem Album mitzuwirken; Big Sean klingt zu wenig peinlich berührt. Nur die Vereinigung von Blues-Licks und Chopped'n'Screwed Gesang auf „Too Early“ und „Holy Love“s Sinn fürd Dramatische reizen die Phantasie. "Nothing is forever," sang Nash auf „Take Care of Me“ aus dem Jahre 2010, einem letzten Geschenk der Vorahnung für uns.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen