Robin Thicke: Blurred Lines (Sony)
Robin Thicke, ein amerikanischer R&B Sänger der Justin Timberlakes stimmlicher Zwillingsbruder sein könnten, machte etliche Jahre lang recht erfolgreiche Alben, ohne auch nur für die geringste Kontroverse zu sorgen. Der weltweite Nummer-1-Hit „Blurred Lines“ änderte das grundlegend. Die zentrale Textzeile dieser schmierigen Partynummer lautet „I know you want it", wird immer und immer wieder wiederholt und hat dazu geführt, dass das stück von vielen nur mehr als „rape song“ bezeichnet wird. Ob der Hit wirklich „rapey“ ist, ist fraglich, aber Thicke tut sich selbst mit den Texten auf diesem Album überhaupt keinen Gefallen. Die Musik ist heiterer Funk/Soul, es gibt gelungene Gastauftritte von Pharrell und Kendrick Lamar und Thicke beweist, dass er ein durchaus fähiger und verführerischer Sänger ist – aber die positiven Qualitäten werden von seiner stumpfsinnigen romantischen Technik überschattet. Er lässt regelmäßig jede Würde fahren und behauptet auf „Give It 2 U“, dass er „got a little Thicke for you, big dick for you", während er auf „Take It Easy on Me“ anbietet, „[to] rip through all your fancy clothes", „to get a shot of your underwear" und so weiter. Und das ist eine Schande, denn dies hätte ein ziemlich gutes Album werden können.
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