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Fighter Within – Der Spaß und Spiele Test

 

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Fragen Sie sich, ob die Kinect 2.0 Technologie genau genug ist, um mitzubekommen, wenn Sie dem Gerät den Vogel zeigen? Mit Fighter Within, einem seichten Kampfspiel, das eher ärgerlich als unterhaltsam ist, haben Sie reichlich Gelegenheit, dies auszuprobieren. Wie ein Verrückter in die Luft zu schlagen und zu treten, mag in den ersten Minuten des Spielens von Ubisofts ambitioniertem Versuch, bewegungsgesteuerte Kämpfe auf die Xbox One zu bringen, recht amüsant anmuten, denn Fighter Within fängt vielversprechend an, aber das Spiel wird mit jedem neuen Layer frustrierender Komplexität noch eine Spur unerfreulicher.

Fighter Withins erbärmlich kurzer "Initiation" Storymodus ist in maximal ein bis zwei Stunden erledigt – und das ist gut so. Wenn Sie ihn in einer einzigen Session durchspielen, können Sie sich sicher sein, dass Ihre Gelenke und Muskeln am nächsten Tag ordentlich schmerzen werden. Die Story selbst ist noch schmerzvoller als das intensive Workout, das sie bietet. Sie spielen als eingebildeter junger Emporkömmling namens Matt, der in ein lokales Dojo aufgenommen werden und im Training beweisen möchte, dass er bereit ist, an einem großen Turnier teilzunehmen. Aber schon bald nimmt der überladene Plot eine Wendung und es dreht sich alles um eine Verschwörung, die mit der Wiederbeschaffung eines uralten Buches über Kampftechniken, das von Dschingis Khan geschrieben wurde, zusammenhängt – oder irgendetwas in der Art. Es ist schwer, dem Ganzen zu folgen, was nicht zuletzt daran liegt, dass die klischeebeladenen,kitschigen Dialoge von generischen Charakteren vorgetragen werden, für die man sich einfach nicht begeistern kann. Leider können Sie sich gleich darauf einstellen, dass Sie denselben Charakteren auch außerhalb des Storyabschnitts begegnen werden.

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Seltsamerweise fungiert die Kampagne auch als ausführliches Tutorial. Es erstreckt sich über 21 Matches, in deren Verlauf Sie eine große Zahl möglicher Moves erlernen, die Sie in der Arena versuchen können. Ja, „versuchen“ - es ist ein Glücksspiel, ob die fortgeschritteneren Manöver korrekt erkannt werden, wenn Sie versuchen, diese in der Hitze des Kampfes zu triggern. Das eine, was dieser Starter Modus gut macht, ist, den Spielern die neuen Moves und die dazugehörigen Bewegungen langsam beizubringen, so dass sie genügend Zeit haben, sich damit vertraut zu machen, ehe sie mit den nächsten konfrontiert werden. Aber das ist schon alles – und selbst das ist keine allzu große Leistung, wenn man bedenkt, wie inkonsistent das zugrundeliegende Gameplay ist.

Die Grundlagen des virtuellen Kampfes via Kinect zu erfassen,ist leicht genug und macht zunächst auch Spaß. Sie schlagen oder treten im richtigen Leben und Ihr Kämpfer auf dem Bildschirm macht es Ihnen nach. Cool. Dasselbe gilt für Abblocken und Ducken. Sogar die subtileren Nuancen – etwa höher oder tiefer zielen – werden in der Arena gut umgesetzt, zumindest meistens. Die Resultate Ihrer Bewegungen werden sofort erkannt, wenn Sie einfache Angriffe ausführen, und es ist befriedigend, wenn Gesicht oder andere ungeschützte Stellen Ihres Gegners getroffen werden. Aber alles bricht zusammen, sobald Sie etwas Raffiniertes versuchen.

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Haken schlagen, Würfe versuchen, Stöcke aufheben, um Gegner damit zu verprügeln, und Totemkräfte triggern – das sind nur einige der vielen Manöver, die immer wieder bei der Übersetzung Ihrer Gesten „verlorengehen“. Es ist nicht so, dass sie nie funktionieren; sie funktionieren dann nicht, wenn Sie diese Manöver am dringendsten benötigen. Wenn Sie sich zu immer schwierigeren Kämpfen vorarbeiten, wird die Frustration, die diese Fehlinterpretationen verursachen, irgendwann einmal den Punkt erreichen, an dem Sie lieber Kinect oder Xbox One schlagen möchten als einfach nur in die Luft davor. Das ist nicht ratsam, aber man könnte es Ihnen nicht vorwerfen, wenn Sie es täten.

Spezialangriffe sorgen für Abwechslung, den die Grundschläge werden rasch langweilig. Wenn Sie Ihre Arme nach hinten halten, können Sie Ihr Ki Meter aufladen, wobei es drei verschiedene Levels gibt, wodurch Sie alle möglichen Sprungtritte, Salti, Kopfstöße, Energiestöße etc. ausführen können. Wenn Sie einen Gegner mehrere Male hintereinander an derselben Körperstelle treffen, kreieren Sie Combos, und zeitlich gut abgestimmtes Abblocken kann Gegenangriffe bewirken. Das Problem dabei ist, dass diese cooleren Angriffe als filmische Mini-Szenen ablaufen und Sie deshalb tatenlos herumstehen und darauf warten müssen, wieder in den Kampf einsteigen zu können. Zugegeben, diese filmischen Szenen sind eine gute Gelegenheit, sich für ein, zwei Sekunden auszurasten, aber diese Pause in der Action unterbricht das Momentum des Kampfes auf recht ungeschickte Weise.

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Arcade Und Traingsmodi geben Ihnen die Möglichkeit,jeden der zwölf Charaktere auszuprobieren und eine Reihe von Kämpfen gegen AI-Gegner zu bestreiten. Jeder Kämpfer verfügt über ein paar einzigartige Moves - sowie Stärken und Schwächen, die unterschiedliche Kampfstile zur Folge haben, aber leider sind die hier gebotenen Charaktere meilenweit von den einmaligen und oft skurrilen Gestalten entfernt, die sich Fans des Genres mittlerweile erwarten. Sich mit verschiedenen Kämpfern durch Runde auf Runde zu prügeln, ist nicht wirklich lohnend und die Müdigkeit, die sich nach den ersten paar ungestümen Kämpfen einstellt, ist ein willkommener Vorwand, mit dem Spielen aufzuhören.

Die lokalen Multiplayer-Matches sind wahrscheinlich der unterhaltsamste Teil dieses mageren Pakets – auch wenn das nur daran liegt, dass Ihr menschlicher Kontrahent vermutlich ebenso große Schwierigkeiten haben wird, die raffinierten Moves hinzubekommen, wie Sie selbst. Und natürlich ist es fast unmöglich, nicht zu lachen, wenn jemand im Grunde versucht, Sie zu verprügeln, und dabei in die falsche Richtung schlägt und tritt. Zumindest schafft es Kinect sehr gut, auseinanderzuhalten, wer was macht, wen Sie und ein Mitspieler Seite an Seite im Wohnzimmer stehen und und mit Armen und Beinen herumfuchteln.

Fighter Withins gutes Aussehen und seine verlockende Prämisse reichen nicht aus, um das Spiel zu einer virtuellen Kampferfahrung zu machen, der man sich länger als ein paar Runden widmen möchte. Langweilige Kämpfer, komplexere Angriffe, die man nur sehr unpräzise ausführen kann und eine papierdünne Solokampagne ergeben eine enttäuschende Plackerei, die wie eine Bestrafung – sowohl physisch als auch mental.

PRO: Schöne Grafik.

CONTRA: Fade Kampagne; nichtssagende Charaktere; sehr schlecht Steuerung; ein Plot, der fast zum Kotzen ist.

Abschließende Bewertung

Spiel: 4,0

Spaßfaktor: 3,0

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