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Killer Instinct – Der Spaß und Spiele Test

 

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Der Hauptgrund, warum ich Killer Instinct weiterhin spielen möchte, ist, dass ich mir so gerne anhöre, wie der Ansager/Kommentator völlig ausflippt, wenn mir tolle Dinge gelingen. Wenn sie zum ersten Mal hören, wie er der „Combo Breakkkkerrrrr!!!!" schreit, werden Sie mich verstehen.

"Ready? Fight!" Ich war noch nie erpicht darauf, diese allwissenden Stimmen, die mit in Kampfspielen Befehle erteilen, zufriedenzustellen. Sicher, es ist befriedigend, immer wieder zu hören, wie sie „K.O.!" oder „Player 1 Wins!" schreien, aber das ist nur eine Begleiterscheinung eines Sieges. Killer Instinct ändert das für mich.

Ich möchte diesen Ansager aufregen. Ich möchte ihn begeistern. Zum Schreien bringen. Er soll nicht meinen Namen schreien, aber mich zumindest in den höchsten Tönen loben. Es ist für mich eine ganz eigenartige neue Motivation in einem Videospiel. Aber es ist gut, dass es diese Motivation gibt, denn der Rest von Killer Instinct wirkt derzeit ärgerlich leichtgewichtig.

Also, ja, Killer Instinct ist ein free-to-play Launch Titel. Sie erhalten als spielbaren Charakter zuerst nur den gequälten Ninja Jago. Das ist ein ziemlich einsames Angebot, vor allem dann, wenn Sie entwschlossen sind, kein Geld auszugeben. Sie können mit den im Spiel verdienten Punkten oder durch besondere Leistungen im Spiel – diese heißen Fight Titles (Kampftitel) - vier weitere Schauplätze/Abschnitte (Stages), verschiedene Farben für die Outfits und Accessoires freischalten. Aber um die aufregenden Extras - nämlich weitere spielbare Charaktere - zu erhalten, müssen Sie Geld springen lassen. Und wenn Sie mit Ihrem Kumpel auf der Couch sitzen und bereit sind, sich ganz dem Spielvergnügen, das Tritte und Schläge bereiten können, hinzugeben, werden Sie sich schnell nach ein wenig Abwechslung sehnen. Neue Charaktere kosten übrigens je $5, nur so ganz nebenbei.

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Ich frage mich, ob dieses stückchenweise Anbieten von Inhalten, wie es für Killer Instinct gewählt wurde, die beste Methode ist, um Spieler mit einer lange ruhenden Serie vertraut zu machen beziehungsweise diese ihnen in Erinnerung zu rufen. Ich kann es eher nachvollziehen, wenn Serien wie Dead or Alive oder Tekken auf das Free-to-play-Modell setzen. Ausgewachsene Versionen kommen regelmäßig auf den Markt und F2P-Titel können diese von sehr vielen Spielern zumindest nebenbei bemerkte Präsenz zu ihrem Vorteil nützen. Bezahlen Sie nur für die Charaktere, die Sie kennen und mögen, nicht für jene, die Sie hassen. Aber Killer Instinct hat lange Zeit einen auf Rumpelstilzchen gemacht. Viele Leute werden sich gar nicht mehr an die Charaktere erinnern oder zumindest nicht mehr wissen, warum Sie seinerzeit Orchid oder Glacius mochten. Was die Spieler einer bestimmten Kampfspiel-Reihe üblicherweise bei der Stange hält, sind die Eigenarten der Stile der Charaktere sowie die Dramatik ihrer Vorgeschichten. Teile davon sind hier in das Gameplay selbst eingebaut. Aber verdammt, ich bin einer jener Spieler, die den Storymodus eines neuen Tekken so schnell wie irgend möglich durchspielen, um Lei Wulongs Endfilmchen sehen zu können. Da solche glänzenden CGI-Belohnungen in Killer Instinct fehlen, drängt sich der Verdacht auf, das hier an manchen Stellen Zeit und Geld gespart wurden.

Kampfspiele leben von riesigen, überquellenden Kämpferriegen. Die Macher verkaufen eine Welt voller Spannungen, die nur durch freischaltbare Super-Moves und Ring-outs ausgeräumt werden können. Killer Instinct erweckt ganz und gar nicht diesen Eindruck. Es ist so, als hätte jemand ein Skelett aus dem Keller geholt und es abgestaubt, um Sie nun für jeden Muskel einzeln bezahlen zu lassen, wenn Sie es in eine Kreatur verwandeln möchten, die sich bewegen kann.

Anmerkung: Da es bei diesem Spiel einige Verwirrung um die Preisgestaltung zu geben scheint, hier eine Infografik direkt von Microsoft:

Selbst wenn Sie sich gegen das Free-to-play-Modell und für die $40 Ultra Edition entscheiden, erhalten Sie zum Verkaufs-/Spielstart nur sechs Charaktere (zwei weitere werden bald folgen). Weitere Charaktere sollen in künftigen „Seasons“ folgen, aber es stellt sich doch die Frage, wie lange es dauern wird, bis dieser Titel wie ein „vollwertiges“ Spiel wirkt.

Dies ist keine tolle, alle überzeugende Wiederaufnahme, sondern ein Angebot, das zögerlich wirkt, als wollten die Macher erst die Reaktionen testen. „Werden sie mich ausreichend mögen, um zu bleiben und zu bezahlen?“, scheint das Spiel zu fragen. Wenn man nur die Kampf-Engine alleine betrachtet, würden die meisten Spieler wahrscheinlich bei der Stange bleiben. KIs Disziplinen animieren die Spieler wesentlich mehr, Zeit zu investieren, um sie zu meistern, als es bei anderen Kampfspielen der Fall ist. Die Combo ist hier nicht einfach nur ein cooles Feature; sie entscheidet oft über Leben und Tod. Die Eingaben hinzubekommen, die das automatische Verprügeln durch die verschiedenen Charaktere im Spiel in Gang setzen, ist essentiell. Sie können nur bestehen, wenn Sie herausbekommen, wie Sie Auto-Attacken und Combo Breakers starten/ausführen.Einfach durch Herumprobieren zum Sieg zu kommen, ist im überarbeiteten Killer Instinct sehr schwierig.

Killer Instinct zeigt auch einige Probleme des Xbox One Controller auf. Er stellt zwar eine Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell für die 360 dar, aber das D-Pad des Controllers ist für Kampfspiele nicht unbedingt perfekt geeignet. Ich war von Anfang an kein Fan der Bumpers mit ihrer nach außen immer höher werdenden Form, aber seitdem ich Sie für Killer Instinct, ausprobierte, sind sie mir besonders zuwider. Sie sind rutschig und zu nah an der Mitte des Controller platziert, weshalb es schwierig ist, den richtigen Winkel zu finden, um das D-Pad zu benützen. Es wäre besser gewesen, hätte man den Bumpers dieselbe geriffelte Textur verpasst wie den Analog Sticks. So hätte man wenigstens mehr Halt. Die Option, Buttons anders zu belegen, existiert, aber Sie werden diese Bumpers aller Wahrscheinlichkeit nach häufig benützen, wo immer Sie „heavy punch“ (starker Schlag) und „heavy kick“ (starker Tritt) auch hintun mögen. Natürlich gibt es einen Kampf-Stick aus dem Hause Mad Catz, der nur auf Sie wartet, aber er bedeutet eine zusätzliche Investition von immerhin $200. Der einzige Grund, ihn zu kaufen, ist, dass sich diese Bumpers wirklich beschissen anfühlen.

Ich verbrachte noch nicht allzu viel Online-Zeit mit Killer Instinct , kann aber berichten, dass es bis jetzt es keine übermäßig großen Probleme mit den Servern gibt. Die Anlaufschwierigkeiten halten sich also in Grenzen. Ich konnte jedoch in einigen meiner Multiplayer-Matches leichtes Ruckeln und eine gewisse Zeitverzögerung bemerken, auch wenn ich zumeist bei recht flüssigem Spiel verprügelt wurde. Sollten sich wirklich viele Spieler für diesen Titel begeistern können, wäre es durchaus möglich, dass es am Wochenende zu ärgeren Problemen kommt.

Trotz der oben beschriebenen Vorbehalte macht Killer Instinct zweifellos Spaß. Da das System so sehr auf Combos zugeschnitten ist, kann das Momentum eines Matches in Sekundenschnelle wechseln, wenn ein Spieler eine Gelegenheit für einen Angriff vorfindet. Wenn Sie einige Stunden lang mit einem Freund auf der Couch sitzen, werden Sie sicher ob der Shadow Moves und der Distanzangriffe, die nach und nach dazukommen, vor Freude kreischen und johlen. Wenn Sie eifrig im Dojo trainieren, werden Sie mit der Zeit die hervorragenden Strategien entdecken, die es für jeden Charakter gibt. Killer Instinct kann, wie auch die Soul Calibur Spiele, schnell und schlampig gespielt werden, aber auch gekonnt und mit viel Spieltiefe. Spaß macht beides.

Doch derzeit werden die einzigartigen Rhythmen dieses Kampfspiels durch den Rahmen seines Angebots behindert. Man fragt sich unwillkürlich, wie viel Geld man investieren soll, um richtig Spaß haben zu können, wann neue Charaktere und Features erscheinen werden und ob es je Titel wie Street Fighter, Tekken oder Guilty Gear ebenbürtig sein wird. Das wird zum Teil davon abhängen, wie viel Zeit und Anstrengungen Sie in Killer Instinct investieren. Aber es wird allem Anschein nach zum Teil auch davon abhängen, ob Sie bereit sind, Geld auszugeben – und wenn ja, wie viel. Wahrlich ein Combo Breaker.

PRO: Dank der tollen Präsentation sehr unterhaltsam; tolle Mechaniken sorgen für Spieltiefe, aber das Spiel bleibt trotzdem leicht zugänglich; flüssiges Online-Spiel.

CONTRA: Zum Start stehen nur sechs Kämpfer zur Verfügung; das Einzelspieler-Angebot ist sehr beschränkt; für wirklichen Spielspaß ist ein anderer Controller vonnöten.

Abschließende Bewertung

Spiel: 6,75

Spaßfaktor: 8,0

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