East India Youth: Total Strife Forever (Stolen Recordings)
East India Youths William Doyle ist ein Künstler mit zwei Hälften, Auf der einen Seite ist er ein emotionaler elektronischer Songschreiber: Stellen Sie sich einen James Blake vor, den man nicht gleich am Genick packen und zum Wehrdienst schleifen möchte. Auf der anderen Seite ist er ein erfinderischer Komponist, der uns in der einen Minute mit Harold Budd-artigen Klanglandschaften („Total Strife Forever I-IV“) und in der nächsten mit überraschend pochenden Technoklängen (etwa „Hinterland“) erfreuen kann. Sein Debütalbum – vermutlich das erste und letzte, dessen Titel aus einem Foals Scherz konstruiert wurde – pendelt zwischen diesen Stilen auf eine Art hin und her, der es mitunter an Kohärenz mangelt. Wahrscheinlich überraschend ist, dass Doyle dann am bewegendsten ist, wenn er auf Gesang verzichtet: Songs wie „Glitter Recession“ kontrapunktieren ihre melodische Schönheit mit einem subtilen, beunruhigenden Unterton. Auf „Heaven How Long“, das mit einem euphorischen Refrain aufwartet, der sich in einen treibenden, motorischen Rhythmus auflöst, beweist Doyle, dass er in der Lage ist, seine beiden Tricks zugleich hinzubekommen.
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