Patterns: Waking Lines (Albumkritik)
Patterns, ein in Manchester beheimatetes Psych/Shoegaze-Quartett, ist eine herzerwärmend ambitionierte Band, die sich zum Ziel gesetzt hat, Musik zu machen, die sich mit der Kunst von Dali und Buñuel vergleichen lässt. Allem Anschein nach ist es, will man den kompletten halluzinatorischen Effekt genießen, notwendig, die Musiker live zu sehen, denn dann erklingen ihr Gedröhne und ihre Loops synchron zu Bildern, die auf alter VHS-Ausrüstung kreiert werden. Die Musik ist aber auch für sich allein beachtlich. Ihr Debütalbum operiert an der Kreuzung von Verzerrung, Melodie und Dreampop, wobei My Bloody Valentine, The Jesus and Mary Chain und die Cocteau Twins die offensichtlichen Einflüsse sind. Der große, die Synapsen kitzelnde Rausch von „Induction“ und die ätherischen Elektronikklänge von „Broken Trains“ sind eindeutig derivativ, aber das das Quellmaterial ist weit genug entfernt, um dieses Album fast zu einem neuen Kapitel in Sachen Shoegaze zu machen. Und die Musik spricht sowohl Herz als auch Verstand an: Ciaran McAuley ist ein die Seele erwärmender Sänger, der, wenn er wie auf dem bis zur Verzerrung benebelten „Wrong Two Words“ in Hochform ist, genau der spektrale Chorknabe ist, den das Album benötigt, um dem ganzen ein menschliches Antlitz zu verleihen. Bis auf weiteres gilt: Achten Sie auf diesen benebelten Raum.
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