Falls je weit über den Tod hinaus gelangweilt werden wollen, müssen Sie mich nur fragen, warum ich Sesame Street mag. Ich werde dann mit einem zu Tränen rührenden Monolog über die Liebe und die Leidenschaft, die in die Schaffung von etwas wirklich Altruistischem und Wunderschönen einfließen. Ich werde ganze klassische Bert & Ernie Sketches nachspielen und Sie voller Erwartung anblicken, wann immer Sie lachen müssen. Und dann wird mir die Stimme versagen, wenn ich versuche, mein Bedauern darüber zum Ausdruck zu bringen, dass ich Jim Henson nie treffen und nie mit ihm sprechen werde. Nun wird meiner ach so lange Liste der Gründe, Sesame Street zu lieben, ein weiterer Grund hinzugefügt: Flappy Bert.
Ich habe mich für die ganze Aufregung rund um Flappy Bird nicht wirklich interessiert und finde es eigentlich ziemlich unsinnig, dass es möglich sein soll, Zeichnungen grüner Rohre zu „stehlen“. Die Vorstellung, dass die Mitarbeiter von Nintendo panisch herumlaufen, in jeder Schublade und hinter jeder Topfpflanze nachsehen und verzweifelt ausrufen: „Jemand hat Marios Rohre gestohlen! Wir können keine Mario Spiele mehr machen!“, weckt in mir den Gedanken: „Wäre das bloß so – vielleicht würden sie dann in diesem Jahrtausend einen neuen Charakter erschaffen.“
Aber mir gefällt dieser Trend, als Hommage Klone zu kreieren, der seit der Entfernung von Flappy Bird aus den App Stores immer weiter um sich greift. Gestern erwähnte ich Cavanaghs Maverick Bird und das sehr kurzlebige FlapMMO (nun schon aus dem Internet verschwunden, der Twitter Account suspendiert – da steckt vermutlich eine interessante Geschichte dahinter) sowie eine Veröffentlichung, die offiziell von Fall Out Boy unterstützt wird und Fall Out Bird heißt. Okay, nicht alles an diesem Trend ist gut.
Aber lassen Sie uns all das vergessen, denn die Leute des Sesame Workshop haben einen weiteren fast direkten Klon zusammengebastelt, der unter dem Titel Flappy Bert veröffentlicht wurde. Ja, wirklich, das ist Bert, der von einer seiner Tauben getragen wird und versucht, zwischen Rohren durchzufliegen, die wie Pyjamas gefärbt sind.
Und glauben Sie ja nicht, dass dieser Klon, nur weil er von einem Unternehmen gemacht wurde, dessen Zielpublikum Kindergartenkinder sind, einfacher wäre – er ist alptraumhaft schwierig. Das kleine Spiel kann mit der Maus oder auf einem Toucscreen gespielt werden und ist genauso frustrierend wie Flappy Bird einst war. Nur das dies fünfzig Millionen Mal besser ist, weil die erfolgreiche Überwindung eines Rohres mit einem Bert-Lacher belohnt wird, während das Scheitern von dem Schrei „Ernie!“ begleitet wird.
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