Sky Ferreira: Night Time, My Time (Polydor)
Sky Ferreira hat endlich die in sie gesteckten Erwartungen erfüllt. Am Debütalbum der mittlerweile Einundzwanzigjährigen wurde jahrelang gewerkt und das Resultat ist eine Kreuzung aus Beichte und Unabhängigkeitserklärung. Nach einem heftigen Streit mit dem Label Capitol über die musikalische Richtung und ihr Image tat sich Ferreira mit den Produzenten Ariel Rechtshaid (Vampire Weekend, Haim) und Justin Raisen zusammen, um dem Album einen düsteren, an Suicide erinnernden Einschlag zu verpassen. Eine Klangwand (wall of sound) und gehauchter Gesang verleihen „Omanko“ ein träumerisches Feeling, während „Heavy Metal Heart“ klingt, als hätte Katy Perry eine elektronische Pop-Punk-Scheibe aufgenommen. „Boys“ ist ein euphorischer Liebesbrief und „Everything Is Embarrassing“, gemeinsam mit Blood Oranges Dev Hynes geschrieben, setzt ganz auf den Charme der 1980-er. Ferreiras Gesang wird zwar oft von Effekten verzerrt, doch ihre freimütigen Texte lüften den Schleier und geben denn Blick auf die turbulenten Jahre frei, die sie am Rande de Ruhms verbrachte, als Tween-Sängerin wie als Model. Diese Erfahrung mit dem Kampf gegen "the hounds of hell" (die Höllenhunde) zu vergleichen, mag zu viel des Guten sein, aber zumindest auf dem Album hat sie ihr Ziel erreicht.
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