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Kelis: Food (Albumkritik)

 

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Kelis: Food (Ninja Tune)

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Kelis mag sich zwar regelmäßig neu erfinden oder definieren, aber sie hat damit noch nie eine kolossale Wende in der Popkultur eingeleitet (sie lief allerdings auch nie Trends nach, was sehr löblich ist): in den letzten 15 Jahren versuchte sie sich an astralem Hip-Hop, digitalisiertem Reggae und provokativem Pop, ohne je den Eindruck zu erwecken, um jeden Preis ein Megastar werden zu wollen (wenn man von diesem ärgerlichen EDM-Experiment im Jahre 2010 einmal absieht). Deshalb ist es alles andere als überraschend, dass Kelis, während der Rest der Popszene den Zukunfts-R&B nachahmt, den sie auf ihrem Debütalbum Kaleidoscope meisterte, hier zu einem klassischen Sound zurückkehrt. Unter der Aufsicht von Dave Sitek – ein Produzent, der noch stärker der „Tun wird doch Bläser dazu“ Methode verpflichtet ist als Mark Ronson - vermischt sie auf ihrem sechsten Album Soul-Samples und Kochen und kreiert so ein wohlklingendes Hörerlebnis. Wenn man „Hooch“ hört, drängen sich unwillkürlich Visionen von Dinnerpartys in der Vorstadt auf, denn von Jamie Oliver zubereitetes Baba Ghanoush verschlungen wird, doch alles vom himmlischen „Floyd“ bis hin zur leicht übersüßen Coverversion von Labi Siffres „Bless the Telephone“ signalisiert, dass sie zu einer Künstlerin gereift ist, die mit ihrer Position als ewige Außenseiterin des Pop gut leben kann.

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