Common: Nobody's Smiling (Virgin)
Auf seinem 10. Album widmet sich Common voll und ganz seiner Heimatstadt Chicago. Nobody's Smiling ist aber keine Liebeserklärung, sondern eine Zustandsbeschreibung, denn er beschäftigt ich ziemlich ausführlich mit der vielen Gewalt, die der Stadt den Spitznamen "Chiraq" eingebracht hat. Der ebenfalls aus Chicago stammende No ID ( der Mann, der Chi-towns Kanye West zeigte, was man am Mischpult alles machen kann) produzierte, weshalb es nicht überraschen kann, dass dieselbe Verzerrung-ist-König-Technik, die Yeezus kennzeichnete, auch auf Nobody's Smiling allgegenwärtig ist. Commons wortreiche Strophen fügen sich sehr gut in die Gesamtproduktion ein, die mitunter eher Techno als Hip-Hop ist. So ist zum Beispiel „Speak My Piece“ ist wenig mehr als Bassdrum und ein verzerrtes Notorious BIG Sample, während „Kingdom“ opulenter ausgearbeitet ist und mit stotterndem Schlagzeug,lauter werdenden Streichern und einem mitreißenden Gospelchor erfreut. „Rewind That“ ist eine Klage über Commons Zerwürfnis mit No ID, in der er sich entschuldigt. Das hätte er wahrscheinlich früher tun sollen, denn mit seiner Hilfe hat Common eines der besten Hip-Hop-Alben des Jahres kreiert.
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