John Steel Singers: Everything's A Thread (Full Time Hobby)
Ist es möglich, dass Australiens Immunität gegenüber der globalen Rezession des 21. Jahrhunderts diese scheinbar nicht endende Welle von sonnenbeschienenen psychedelischen Alben hervorgebracht hat? Die John Steel Singers aus Brisbane klingen wie zuvor schon Tame Impala, Pond und Konsorten, als hätten sie keine einzige Sorge auf Erden – oder höchstens eine: dass ihnen das Gras ausgehen könnte. Doch Everything's a Thread erfreut mit einer poppigen Begeisterung, die dafür sorgt, dass sich das Gebotene über die Niederungen des bekifften Slackertums erhebt. Auf „Happy Before“ und „Lambs“ sind Bass und Schlagzeug präzise und treibend – sie könnten von einem Duran Duran Album stammen – und bieten der Verträumtheit, die darübergebreitet wird, ein solides Fundament. „Never Read Tolstoy“ und „State of Unrest“ hingegen bieten konventionellere verschwommene Pyschedelic-Klänge jener Art, für die sich Leute in Chelsea Boots seit Jahrzehnten begeistern. Everything's a Thread hört sich zunächst etwas lahmarschig und unbestimmt an, doch je genauer man hinhört, desto mehr wird es als wunderbarer Soundtrack für eine Hitzewelle erkennbar.
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