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Dean Blunt: Black Metal (Albumkritik)

 

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Dean Blunt: Black Metal (Rough Trade)

Dean Blunts Mission, Fans und allgemeine Öffentlichkeit zu verwirren, geht weiter – und Black Metal ist definitiv verwirrend. Die erste Hälfte ist sein Indie-Pop-Album: charakteristisch für den Sound ist „Felt“ mit seinen filigranen E-Gitarren-Riffs über akustischen Gitarren, was einen dezenten Effekt ergibt. Doch es handelt sich nur selten um richtige Songs: die Tracks sind für gewöhnlich wiederholte musikalische Phrasen, die nur insofern zu Songs werden, als sie eine songtypische Zeit dauern. Dann, nach der Hälfte des Albums, kommt „Forever“, alle dreizehn Minuten davon, das mit einem Drum-Machine-Rhythmus, zwei alternierenden Keyboard-Akkorden, einem Klavier-Riff und wortlosem weiblichem Gesang, vermutlich von seiner regelmäßigen Mitarbeiterin Joanne Robertson, beginnt, mutiert nach und nach zu etwas, nun ja, nicht sehr Verschiedenem. Darauf folgt das fast neun Minuten lange „X“. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Kombination dieser beiden Titel dafür sorgen soll, dass der Hörer alles vergisst, was davor kam, denn der Rest des Album klingt ganz anders als „Felt“: er ist geprägt von Dub („Punk“), formlosem Lärm („Country“), „soft-pop-meets-rap-meets-cut-up“ („Hush“). Es ist ein außergewöhnliches Album, aber nicht auf unbedingt auf eine gute Weise: es scheint eine Herausforderung an den Hörer zu sein, den Sinn des Ganzen zu ergründen. Alles ist so schleierhaft, dass man das Gefühl hat, keinen Zugang zu finden, als wäre es in einen Nebel aus Gras-Rauch eingehüllt, der so dicht ist, dass es unmöglich ist zu ergründen, was sich in seiner Mitte befindet. Konzepte von gut und schlecht finden hier keine Anwendung: Black Metal ist einfach.

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