Haben Sie schon gespielt? ist ein endloser Strom von Spielempfehlungen. Mehrmals die Woche, das ganze Jahr lang, vielleicht bis in alle Ewigkeit.
Als versierter und gewohnheitsmäßiger Lügner bin ich stolz auf meine Kunst und folge dabei einer einfachen Regel: Wenn man jemanden schon anlügt, sollte das für den Betreffenden wenigstens unterhaltsam sein. Also, liebe Videospiele, ich bin nicht beeindruckt, wenn ihr einen unzuverlässigen Erzähler präsentiert, der enthüllt, dass ich – huch! - tot oder – huch! - der Killer bin oder - huch! - irgendetwas irgendetwas Metaphysisches. Call of Juarez: Gunslingers Erzähler verwandelt mich in einen Revolverhelden, der mit seinen beiden Revolvern in Sekundenbruchteilen ein Dutzend Outlaws erledigt. Das ist gut genug für mich.
Ein grauhaariger alter Revolverheld betritt einen Saloon, lässt sich auf einen Stuhl fallen und beginnt davon zu erzählen, dass er Silas Greaves ist, einer der größten Kopfgeldjäger des Westens. Er begegnete Billy the Kid, Butch Cassidy und gut der Hälfte der anderen großen Namen des alten Westens. Wir spiele die Geschichte durch, wie sie erzählt wird, hüpfen dabei in der Zeit herum und schreiben Ereignisse um, wenn er sich korrigiert oder an Dinge erinnert. Wir sehen Ereignisse sogar aus unterschiedliche Perspektiven, denn verschiedene Leute am Tisch schildern ihre eigene Version. Einmal, als Silas die Toilette aufsucht, gibt es eine kurze Pause.
Seine beachtliche Legende bedeutet auch, dass er sehr viele Männer erschießt. Skill Trees machen uns, während seine Karriere immer erfolgreicher verläuft, nach und nach zu diesem mythischen Revolverhelden. Gegen Ende konnte ich Bereiche zur Gänze in Zeitlupe von Feinden säubern, ohne auch nur angetastet zu werden, wobei ich mich wie die Legende fühlte, die er vorgibt zu sein. Sicher, er übertreibt, aber es macht Spaß, seine Lügengeschichte durchzuspielen. Sie ist sehr unterhaltsam.
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