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Richard Dawson: Nothing Important (Albumkritik)

 

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Richard Dawson: Nothing Important (Weird World/Domino)

Eine Bewertung mit Sternen für Richard Dawsons neuestes Album, das in mehr Ländern vertrieben wird als seine bisherigen Werke, ist nahezu irrelevant. Diejenigen, die Nothing Important mögen, behaupten, es sei ein bemerkenswertes, von Herzen kommendes Statement der Individualität. Diejenigen, die es nicht mögen, werden vermutlich seinen Sinn nicht erfassen können. Denn dies ist Musik, die sich tatsächlich falsch anhört: eine Gitarre, auf der Melodien gespielt werden, die sich wie eine Nachempfindung von Les Dawsons Darbietungen auf dem Klavier anhören - oder wie es Eric Morecambe formulierte: “All the right notes, but not necessarily in the right order.”. Wenn überhaupt, ist es ein typisch englisches Folk-Äquivalent von Captain Beefhearts Dekonstruktion des Blues. Die Hauptstücke sind zwei 16-minütige Songs, die Titelnummer und „The Vile Stuff“, in denen Tagträume von der Kindheit in eigenartige Richtungen abdriften. Zunächst klingen sie wie musikalische und textliche Bewusstseinsströme (streams of consciousness), aber nach und nach werden Muster erkennbar. Dawsons Texte – oft schwer zu entschlüsseln, aber eher sachlichen Tagebucheinträgen ähnelnd als Strophe-Refrain-Strophe-Songs – beschwören unerwartete Bilder herauf. So macht zum Beispiel der Schulausflug des Titelsongs einer Szene Platz, in der er sich mit einem elektrischen Schlagbohrer die Hand verletzt, während er versucht, die Schale einer Kokosnuss zu öffnen, was zur Folge hat dass eine durchtrennte Sehne chirurgisch repariert werden muss. Dies ist, mehr als die meisten Noise-Alben oder allgemein Musik, die auf Konfrontation setzt, ein Werk, das verstört und zerrüttet.Ob es ein Meisterwerk oder bloßer Schwindel ist, wird sich mit der Zeit weisen.

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