Menace Beach: Ratworld (Memphis Industries)
Die aus Leeds stammende Band Menace Beach liebt allem Anschein nach die 90-er. Ihr Debütalbum deutet darauf hin, dass sie so ziemlich alle Bands mit engen Jeans, schmutzigen Schuhen und ein paar Verzerrungspedalen (distortion pedals) liebten, die in der ersten Hälfte dieser Dekade auf einem Indie-Label ein Album veröffentlichten. Ooh, seht! Da ist Pavement und hier kommt Slowdive! Sie mögen sie nicht? Die freundlichere Seite von Sonic Youth wird in einer Minute folgen! Das hier versammelte Material ist durchwegs sympathisch und wird mit Liebe und Enthusiasmus dargeboten; und die benommenen, wankenden Akkorde von „Dig It Up“ sind fesselnd. Ryan Needham und Liza Violet – sie werden von immer wieder wechselnden Bandkollegen, darunter Produzent und Gitarrist MJ von Hookworms unterstützt – sind Experten des Pastiche mit hervorragendem Ohr für Melodie und Arrangement. Die Eröffnungsnummer „Come On Give Up“ surft auf einem fantastischen Riff daher, mit einem Schwall Rückkopplung, ehe die ganze Band einsetzt, und überzeugt mit Gesang, der für den Refrain in Falsett wechselt. Man kann sich dem Reiz nicht verschließen, aber es fällt schwer, sich nicht zu wünschen, Menace Beach mögen ihre eigene Stimme finden.



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