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Saint Etienne: How We Used To Live (Albumkritik)

 

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Saint Etienne: How We Used To Live (Heavenly)

How We Used to Live ist der Soundtrack zu Paul Kellys gefeiertem Film aus dem Jahre 2014, für den er mit Originalbildmaterial aus den Jahren 1950 bis 1980 eine Geschichte von London zusammenstellte und so eine Ära zeigte, die vom frühen Wohlfahrtsstaat bis zum Beginn des Thatcherismus und zu den darauf folgenden sozialen Unruhen reicht. Es fällt schwer, die Musik zu hören, ohne sich nach den dazugehörigen Bildern zu sehnen, doch Komponist Pete Wiggs hat einen schönen, oft melancholischen Soundtrack geschaffen, der auch allein gut genug bestehen kann, um ein semi-mythisches Cool Britannia sowohl zu feiern als auch zu betrauern. Jazz der 50-er und Swinging-London-artige Instrumentalnummern gehen in traurigere, bedrohliche Moogs über, während Ian McShanes wunderbar drollige Queen’s-English-Erzählungen für eine zusätzliche Zeitreise sorgen: trocken beschreibt er, wie die Morgenläufe des Popproduzenten Mickey Most “shake off the stresses and strains which come with the glamour of his lifestyle”. Das wunderschön orchestrierte „Ready Or Not“ erschien ursprünglich auf Lipslide, dem 1997 veröffentlichten Soloalbum von Sängerin Sarah Cracknell, und beschwört zerplatzte Träume und schwarze Taxis herauf und passt sehr gut zur Stimmung dieses aufrüttelnden Schnappschusses des Großbritannien von einst.

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