Nightwish: Endless Forms Most Beautiful (Nuclear Blast)
Es mag die ungenierte Groteskheit des symphonischen Metal sein, die den großen Mainstream-Triumph von Nightwish verhindert hat, aber sie werden im Dezember als Headliner in der Wembley Arena auftreten, weshalb sie eindeutig auf dem richtigen Weg sind. Mutigerweise meidet Endless Forms Most Beautiful die übliche Märchen-Wohlfühlzone der Finnen und bietet stattdessen einen langen Lobgesang auf die Evolutionswissenschaft, wobei Richard Dawkins als Erzähler zu hören ist, was überraschend, aber sehr effektiv ist. Es ist eine Kursänderung, die dem typischen Bombast und Melodrama der Band Substanz verleiht. Das Resultat ist ihr bisher ambitioniertestes und selbstsicherstes Album. Die neu rekrutierte Sängerin Floor Jansen findet genau den Mittelweg zwischen opernhafter Gesangsakrobatik und geradliniger, gefühlvoller Zurückhaltung, was vor allem beim Ohrwurm „Élan“ deutlich wird. Aber es ist vor allem das gute Ohr von Haupt-Songwriter Tuomas Holopainen für epische Refrains und üppige Arrangements, das Endless Forms zu so einem ergreifenden und herausfordernd uncoolen Vergnügen macht.
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