Best Coast: California Nights (Virgin EMI)
Bethany und Bobbs drittes Album ist wie ein ständig fordernder, narzisstischer Teenager aus L.A., der ein ironisches Avril-Lavigne-T-Shirt trägt und im Haus herumlungert und nörgelt und einen anstupst, bis man nicht anders kann, als seine tollpatschige Verletzlichkeit liebenswert zu finden. Es beginnt mit dem stark mit Medikamenten ruhiggestellten „Feeling OK“, wickelt einen mit der Hole-Hommage „Heaven Sent“ ein, fragt während „Jealousy“ “Why don’t you like me?”, ehe es sich auf „So Unaware“ relevanteren Fragen wie “What is life? What is love? What’s the meaning of it all?” (Was ist Leben? Was ist Liebe? Was soll das alles bedeuten?) widmet. Manches davon wird wahrscheinlich sehr kalkuliert vorgetragen, aber da das Lo-fi-Knistern ihrer früheren Alben hier weitgehend wegproduziert wurde, waren Best Coasts Texte noch nie bedeutsamer. Inmitten des College-Zeugs findet sich der lässige Desert Rock des Titelsongs, der sanft in einen bekifften Traum abgleitet, während die heiße kalifornische Sonne die Langeweile der Vorstadtrealität wegbrennt.
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