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Holly Herndon: Platform (Albumkritik)

 

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Holly Herndon: Platform (4AD)

Man kann Holly Herndons zweites Album nicht unbedingt als Sammlung von „club bangers“ (Club-Kracher) bezeichnen. Berlins Techno-Szene inspirierte sie zu ihrem Vorstoß in die von Technologie besessene elektronische Musik, doch Platform geht einen futuristischen Schritt weiter als der typische Eurotrance Rave – stellen Sie sich eine Roboter-Party-Playlist voll mit verformtem, heftig bearbeitetem Gesang und nervösen Sub-Bass-Frequenzen vor und Sie liegen nicht weit daneben. Vor kurzem bezeichnete Herndon in einem Interview den Laptop als ein “hyper-emotional instrument”; sie verwandelt kalte, leblose synthetische Beats in beunruhigende, zusammenhangslose Rhythmen, die im Stil von FKA Twigs Produzent Arca, Aphex Twin oder Maria Minerva übereinanderfallen und mitunter wie Glitches klingen. Liebhaber von  ASMR (autonomous sensory meridian response) – die angenehmen Empfindungen, die in manchen Leuten von bestimmten raschelnden, tickenden oder flüsternden Geräuschen ausgelöst werden – werden vor Aufregung zittern, wenn sie „Lonely at the Top“ hören, während das Kernstück  „Home“ mit Hilfe von hallendem Gesang und Bassdröhnen de Auswirkungen der NSA-Enthüllungen thematisiert. Das Album mag zwar keine Club-Kracher bieten, aber es ist herrlich avantgardistisch und kühn innovativ.

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