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Afro Samurai 2 ist eine Frechheit

 

afro samurai 2 01

Ich wollte ursprünglich ein Video aufnehmen, dass Ihnen zeigt, warum der vor kurzem veröffentlichte Nachfolger des 2009 erschienenen Afro Samurai die reinste Zeit- und Geldverschwendung ist, aber ich konnte mich nicht überwinden, es noch länger zu spielen. Scheiß auf dieses Spiel.

Ich war kein Fan der Afro Samurai Animationsserie, als ich vor rund sechs Jahren das erste Spiel spielte und rezensierte, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Ich erinnere mich noch gerne an das erste Spiel – es hatte Flow, es hatte Stil. Es hatte natürlich einige Mängel, aber es stellte auch sicher, dass ich, sollte ich je dazu übergehen, mit Schwertern Menschen zu töten, auf jeden Fall stets ein Mixtape mit von RZA produzierter Musik bei mir haben werde.

Als ich also erfuhr, dass eine episodische Fortsetzung für PC, PlayStation 4 und Xbox One erscheinen wird, war ich ziemlich erfreut. Sicher, ich hatte noch nie von Redacted Studios gehört, und ja, das Bildmaterial, das gezeigt wurde, war nicht gerade überzeugend, aber das ist bei Projekten, die noch in Arbeit sind, oft der Fall.

Das Spiel tauchte am letzten Dienstag auf Steam auf und ich ließ es mir nicht nehmen, es sofort zu spielen, obwohl ich viel LEGO Dimensions Arbeit zu erledigen hatte.

Zuerst startete ich das Konfigurationswerkzeug (configuration tool).

Kein gutes Zeichen. Das Konfigurationswerkzeug besteht bloß auf Bildschirmauflösung und einer „Graphics quality” Option, bei der man nur „Default” wählen kann, also technisch keine richtige Option.

Während der Niederschrift dieses Beitrags startete ich das Spiel, um zu sehen, welche Optionen zur Verfügung stehen, während es läuft, aber es fror beim „launch screen“ ein. Vielleicht konnte es mein Gamepad nicht erkennen, was seltsam ist, da das Spiel ein Gamepad erfordert – das Keyboard bewirkt nichts. Ein neuer Versuch.

da haben wir es. Optionen. Das sind Optionen.

Das Spiel erzählt die Geschichte von Kuma mi dem Bärenkopf und setzt ein, nachdem er in einem Kampf mit Afro im ersten Spiel „getötet“ wurde. Die Handlung entfaltet sich in einer Reihe filmischer Szenen, von denen einige in der Spielengine animiert wurden, während die meisten schwarzweiße Illustrationen sind. Bei rund 3:09 im Video unten schreit Kuma shouts “I remember now! I remember... everything!” (Ich erinnere mich jetzt! Ich erinnere mich... an alles!) Der Clip wird am Ende des Videos noch einmal gespielt, nach ein wenig schwebendem Kampftraining mit lediglich angedeuteten Treffern.

Ich spielte das Spiel etwas mehr als eine Stunde lang und in dieser Zeit wiederholt er dieselbe Textzeile mehrmals. Oder die Entwickler verwenden denselben Clip immer und immer wieder. Audio scheint nicht ihre Stärke zu sein. Die verschiedenen Stimmen haben unterschiedliche Lautstärken, mitunter kaum hörbar, andere Male schmerzhaft laut.

Erinnerung spielt eine wichtige Rolle, während Kuma den Geist seiner toten Adoptivschwester durch seine Erinnerungen verfolgt. Kapitel auf Kapitel muss man sich durch streng lineare Levels bewegen und wenig befriedigende Kämpfe gegen eine Armee stets sehr ähnlicher Feinde austragen. Gelegentlich wird die Action zu Quick-Timer Events, bei denen man wild auf Buttons drücken und die man wiederholen muss, bis man sie richtig hinbekommt.

Man muss drei Kampfstile erlernen - Kuma, Afro und Master —, aber das Ganze läuft auf die lahmste Imitation des Counter-Systems (Parieren/Gegenangriff) der Batman: Arkham Serie hinaus, die mir je untergekommen ist. Y drücken, um einen Gegenangriff auszuführen! Moment, der Gegner ist nicht nahe genug, weshalb nichts passiert. Näher heran und warten, dass die Aufforderung wieder erscheint! So ist es richtig.

Ohne das erste Kapitel abgeschlossen zu haben, verfügte ich schon über genügend Fähigkeitenpunkte (skill points), um alle drei Stile fast bis zum Maximum zu verbessern – es fehlte nur noch der letzte Punkt in jedem Skill Tree, der erst freigeschaltet wird, wenn das zweite Kapitel erscheint. Diese Skill Points werde ich nie bekommen.

Das ist ein Werbe-Screenshot von Füßen, liebe Leser.

Man bewegt sich vorwärts, drückt wie wild auf X, wartet, bis Kuma auf seine Knie fällt und sich an eine weitere Sache erinnert. Es gibt einen beliebigen Platforming-Abschnitt, ind em unser Held einen Turm hinaufklettern muss, indem er springt und seine Schwerter in rotierende hängende Blöcke steckt. Dieser Abschnitt ist furchtbar. Hier stürzt man oft ab.

Wenn es etwas Gutes an Afro Samurai 2 gibt, dann ist es die Musik. Sie wurde einmal mehr von RZA produziert, weshalb die Beats in diesem Spiel exzellent sind. Das Problem ist nur, dass sie an all den falschen stellen zu hören sind. Während Kuma langsam vorwärts kriecht, ertönt mitreißende Musik. Sie wird also im Grunde vergeudet.

Ich finde dieses Spiel überhaupt nicht gut.

Die derzeit 18 negativen und genau 0 positiven Rezensionen auf Steam lassen erahnen, dass andere es ebenfalls nicht allzu gut finden.

Es hätte besser sein sollen. Verdammt, der Präsident von Redacted Studios ist David S. Robinson, der Senior Producer des ersten Afro Samurai. Es ist doch nicht möglich, dass er das Spiel, das wir jetzt spielen, sah und dachte: „Ja, das ist besser“.

In einem Videointerview, das er vor einigen Monaten GamereactorTV gab, sprach Robinson darüber, in welcher Beziehung das erste Spiel scheiterte – zu viele Bugs, die man nicht beheben konnte, ehe das Spiel erschien.

Bei rund einer Minute spricht er über die Bemühungen des Spiels, die Fehler der Vergangenheit auszumerzen.

“It’s always been our mission to get back to Afro and fix that. Make it right.”

Mission gescheitert.

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