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Wie sollen wir all diese riesigen Videospiele spielen?

 

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Ich spielte im August die ersten Stunden von Batman: Arkham Knight. Wissen Sie, was ich dann tat? Ich öffnete die Karte, erblickte darauf einen wahren Wald von Icons und wandte mich einem anderen Spiel zu.

Das passiert in paar Jahren immer öfter. Hier sind einige riesige Spiele, die ich gerne gespielt hatte, aber in den letzten ein, zwei Jahren nicht einmal in Angriff nehmen konnte: Pillars of Eternity, Shadow of Mordor, Assassin’s Creed Unity, Rogue, Wasteland 2, Dragon Age: Inquisition. Viele weitere spielte ich zwischen 10 und 30 Stunden lang, ehe ich mich anderen Titeln zuwenden musste/wollte: Far Cry 4, Assassin’s Creed 4: Black Flag, Dark Souls 2, Divinity: Original Sin.

Dafür hat niemand Zeit

Heuer machten mir Bloodborne, Monster Hunter 4 Ultimate und The Witcher 3 viel Spaß, weshalb ich sie 50 Stunden und länger spielte. Ich wäre nicht überrascht, hätte ich auch Rocket League schon mehr als 50 Stunden lang gespielt. (Dieses Spiel ist hinterhältig. Man merkt erst, dass man danach süchtig ist, wenn es viel zu spät ist.) aber die Hälfte von Ihnen habe ich noch nicht zu Ende gespielt und inzwischen dreht sich die Metal Gear Solid V Disc in meiner PS4 und verlangt nach meiner Zeit, während andere riesige Spiele wie Fallout 4, Assassin’s Creed Syndicate und Just Cause 3 bereits ihre langen Schatten vorauswerfen.

Ich weiß, dass ich bei weitem nicht die einzige Person mit diesem „Problem“ (ich verwende Anführungszeichen, weil es nie und nimmer ein echtes Problem sein kann, zu viele Videospiele zu haben, die man spielen möchte, aber es ist ein wenig beunruhigend, wenn man sie zu testen und über sie zu schreiben gedenkt.) Selbst nur die wirklich großen und wichtigen Videospiele zu spielen, ist für jemanden, der einen Job, Familie, Freunde oder daneben auch nur andere Interessen hat, fast unmöglich. Und es sind längst nicht mehr nur Open-World-Spiele, die extrem viel von unserer Zeit beanspruchen. Der MMO-artige Rhythmus und die Updates von Spielen wie Destiny und GTA Online haben zu Folge, dass man mit ihnen nie wirklich „fertig“ wird; man muss sich einfach irgendwann entschließen, sich anderen Dingen zuzuwenden. Dann sind da noch Spiele wie Elite: Dangerous, die mittlerweile im Prinzip alternative Leben sind.

Oh, und dann gibt es da noch die MOBAs. Ich traue mich gar nicht, dieses Genre auch nur auszuprobieren. Ich habe gesehen, was es mit manchen meiner Freunde gemacht hat.

Willkommen in Boston! Sie werden rund 80 Stunden hierbleiben, weshalb ich hoffe, dass es Ihnen gefällt!

Nicht jedes dieser Spiele ist es wert, so viele Stunden zu investieren. Aber gerade im heurigen Jahr wurden sehr viele veröffentlicht, die Zeit und Mühe wert sind. Ich bin ziemlich erleichtert, dass Persona 5 erst im nächsten Sommer erscheinen wird (zumindest in Japan, und in unseren Breiten vermutlich erst gegen Ende des Jahres), weil ich in der Lage sein möchte, mich ihm intensiv zu widmen. Was soll man machen, wenn in einem einzigen Jahr sieben Spiele mit einer Spieldauer von je 50-100 Stunden erscheinen, die man wirklich, wirklich gerne spielen möchte?

Es ist schon seit einer ganzen Weile so, dass es nicht mehr ausreicht, viele Stunden „Content“ zu bieten, damit ein Spiel spielenswert ist. In einer Welt mit so vielen riesigen Spielen müssen die Entwickler dafür sorgen, dass ihre Werke es wert sind, all diese Zeit in sie zu investieren. Ich glaube, dass dies einer der Gründe für die nicht gerade wohlwollenden Rezensionen von Spielen wie Mad Max und (in geringerem Ausmaß) Watch Dogs ist. Wenn man ein Spiel erwirbt (oder als Kritiker zugeteilt bekommt), das einem sehr viel Zeit abverlangt, fängt man ziemlich rasch an, es nicht mehr zu mögen, wenn man erkennen muss, dass es reichlich Leerlauf enthält und einem somit wertvolle Zeit stiehlt.

Die einzige Lösung, die mir derzeit einfällt, ist, sich keine allzu großen Gedanken darüber zu machen. Jeder, der heute über 25 ist, wuchs in einer Welt auf, in der man ohne allzu große Probleme alle lohnenswerten Spiele spielen konnte, die in einem Jahr erschienen, aber das ist nun bereits seit einer ganzen Weile nicht mehr möglich. Da das Publikum für Videospiele immer größer wird, gibt es immer mehr Spieler, die nicht alles spielen, sondern sich auf ein Genre oder wenige Titel spezialisieren: Leute, die vorwiegend ein oder zwei Spiele spielen, in die sie hunderte Stunden investieren. Eine gewisse Härte ist angebracht: Statt zu denken „Was bekomme ich für mein Geld?“, denke ich“Was erhalte ich für meine Zeit?“..

Schau nicht so traurig, Snake, ich WERDE dich irgendwann spielen

Ich möchte also wissen: Wie schaffen Sie es, alles zu spielen, was Sie spielen wollen? Stört es Sie, dass unter oder neben Ihrem TV-Gerät haufenweise ungespielte Spiele liegen? Wählen Sie gezielter aus oder haben Sie Ihren Videospiel-Geschmack eingegrenzt? Und falls Sie es wirklich schaffen, all diese riesigen Spiele zu spielen, wie stellen Sie das an?

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