Den ganzen Alptraum lang...
Viele Spieler da draußen kämpfen mit Recht gegen die Flut von oft inferioren kostenpflichtigen DLC an, doch From Software liefert immer wieder gute Argumente für kostenpflichtige Erweiterungen, Add-ons, DLC. Dark Souls wartete mit einem der fantastischsten Add-ons aller Zeiten auf - Artorias of the Abyss - , das viele Monate nach dem Hauptspiel erschien und dieses um umfangreiche neue Gebiete und Aufgaben, ja fast ein kleines Universum, erweiterte. Alle drei für Dark Souls II erschienenen Packs brachten interessante Dinge mit und warteten jeweils mit einer eigenen Atmosphäre auf.
Im Vergleich mit den genannten DLC Packs schneidet das seit gestern für Bloodborne erhältliche nicht gerade gut ab, da es durchaus möglich gewesen wäre, besseres zu bieten, aber es ist mehr Bloodborne, was für die meisten Spieler mehr als genug sein wird.
Während ich The Old Hunters durchspielte - ich benötigte dafür etwas mehr als fünf Stunden -, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das meiste davon auch gleich Bestandteil des Hauptspiels sein hätte können. Viele Layouts werden tatsächlich wiederverwendet, nicht nur rein ästhetisch, sondern buchstäblich. Die Stufen der großen Kathedrale werden nachgestaltet und nur wenig verändert und rund die Hälfte des DLC wirkt, als handle es sich bloß um eine Erweiterung von Yharnam. In gewisser Weise ist das ganz in Ordnung, denn es passt zum Rest des Spielerlebnisses, aber es ist auch ein wenig enttäuschend.
Vor allem die Feinde sind neu, aber viele von ihnen sind nicht so bemerkenswert wie die Gegner, mit denen andere Souls DLCs die Spieler konfrontierten, womit ich meine, dass ich meine Taktiken überhaupt nicht ändern musste, um sie besiegen zu können – und gerade der Zwang, die eigenen Taktiken zu überdenken und zu ändern, ist der Grund, warum mir die Add-ons für die Dark Souls Spiele so gut zu gefallen. Der größte Anreiz ist die Allgegenwart der Hunters (Jäger), die der Erweiterung ihren Title geben. Es handelt sich dabei um humanoide Feinde, die sich ähnlich verhalten wie der Spielercharakter. Sicher, es gab auch ein paar von ihnen im Hauptspiel, aber hier stehen sie im Mittelpunkt, stets bereit, einige Ihrer Taktiken gegen Sie anzuwenden. Andere Feinde sind nicht so interessant, denn etliche von ihnen sind einfach Wiederholungen aus dem Hauptspiel, von Werwölfen über die Cthulhu-artigen Riesen bis zu den durchschnittlichen infizierten Stadtbewohnern.
Die Zonen sind ebenfalls eine bunte Mischung. Es dauerte bis gegen Ende des DLC, bis ich endlich etwas Einzigartiges sah, auch wenn alles bis dahin gut gestaltet war. Die meisten Bereiche sind offen und in der zweiten Hälfte sind einiges an Erkundung der Umgebung und Lösen von Rätseln erforderlich. Man muss sich auch mit einigen mysteriösen NPCs befassen, eine Souls Tradition, von der ich froh bin, dass sie hier ebenfalls berücksichtigt wurde.
Also wie sind die Bosskämpfe? Im Grunde genau so, wie man sie sich erwartet. Ich werde nichts verraten, aber die erste Begegnung mit einem wirklich starken Feind ist stark in die Geschichte des Spiels verwoben und diese schwerfällige Monstrosität stellt eine gehörige Herausforderung dar, wenn man es alleine mit ihr aufnimmt. Die übrigen Bosskämofe sind nichts Weltbewegendes, denn Sie bekommen es mit kleineren Feinden zu tun, die an die Begegnungen mit den eingangs erwähnten Hunters erinnern. Sie hauten mich nicht um, aber ich fand sie doch unterhaltsam, was vor allem auch daran liegen dürfte, dass Kämpfe im kleineren Rahmen mag. Insgesamt müssen Sie für die Hauptstory ungefähr fünf Stunden (zehn stunden, wenn Sie wirklich alles erledigen) einplanen. In dieser Zeit erhalten 10 neue Waffen (darunter einen neuen, guten Schild) und Sie treffen auf fünf Bosse. Das neue „League“ Update ist für alle verfügbar, die das Hauptspiel besitzen, und verbessert das Gesamtpaket doch recht deutlich.
Es mag sich so anhören, als hätte ich an vielen Aspekten von The Old Hunters etwas auszusetzen, aber letztlich dürfte meine Meinung kaum eine Rolle spielen, da die meisten Fans mit dieser Erweiterung wohl zufrieden sein werden. Der Umstand, dass ursprünglich zwei DLC Packs geplant waren, die nun zu einem verschmolzen wurden, ergibt durchaus Sinn, da rund die Hälfte des hier Gebotenen wirkt, als wäre sie aus dem Hauptspiel entfernt und für diese Erweiterung wiederverwertet worden, während die andere Hälfte ganz neu ist. Ich bin froh, dass mir ein Vorwand geboten wurde, noch einmal in die Welt von Yharnam einzutauchen, aber ich bin auch ein wenig enttäuscht, dass dies das letzte, das einzige Add-on für Bloodborne sein wird.
Falls Sie wissen möchten, wie Sie die Inhalte des DLC in Angriff nehmen können, sehen Sie sich bitte das Video weiter oben an.
Abschließende Bewertung
Spiel: 7,0
Spaßfaktor: 7,5
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