Haben Sie schon... gespielt? ist ein endloser Strom von Spielempfehlungen. Mehrmals die Woche, das ganze Jahr lang, vielleicht bis in alle Ewigkeit.
Sind historische Strategiespiele gerade wieder modern oder muss ich Lords of the Realm für seine eigenen Verdienste loben, anstatt im Verhältnis zu dem, was gerade populär ist? Hmm. Lassen Sie uns das herausfinden.
Es ist ein Spiel über militärische Eroberungen in einem mittelalterlichen Reich, aber ohne Drachen oder ermüdend präzisen historischen Kontext. Lords of the Realm bevorzugt Wirtschaftsmanagement eines bescheidenen, dezentralisierten Landes und seiner Arbeitskräfte gegenüber dem Nachspielen von Crécy oder dem Einprägen der genauen Statistiken, die nötig sind, um einen Ritter verlässlich zu schlagen.
Es ist ein offensichtlicher Vorfahr von Total War, denn es kombiniert rundenbasiertes Management von Territorien mit Massen-Abstechen in Echtzeit, aber in bescheidenerem Maßstab und mehr darauf bedacht, das eigene Land zu managen und Burgen zu gestalten und zu bauen, deren Versorgung mit Nahrungsmitteln von menschlicher Arbeit und unberechenbaren landwirtschaftlichen Zyklen abhängt. Selbst heute noch ist es intuitiv, sowohl konzeptuell als auch im Hinblick auf Steuerung und Feedback, weshalb es kein langweiliger Vergleich von Zahlen, sondern ziemlich unterhaltsam ist; es gelingt dem Spiel sogar, Mikromanagement zu einer Tugend zu machen. Ein gut geführtes Reich hängt weniger von Ihrer Einflussnahme ab, nicht mehr. Außerdem konnte man Gesandte zu rivalisierenden Lord schicken, die erzürnt darauf reagierten, “the smeggest of heads” genannt zu werden. Oh, mittleren 90-er.
Die Fortsetzung war vermutlich bessern, bezahlte das aber mit weniger Charme, und, wie es auch bei seinem Cousin The Settlers (Die Siedler) der Fall war, beim dritten Spiel lag der Fokus bereits auf den Schlachtfeldern und nicht mehr auf dem Getreide und man managte adelige Gesandte, anstatt Leibeigene mit einem Fußtritt in die Steinbrüche zu befördern. Ein trauriges Ende.
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